November 2010

30.11.2010  Geburtstage un etwas nicht so schönes...

 

Hey ihr Lieben, im Schnee!

Ich hab gerade Zeit, da dachte ich, ich schreib malwieder was; in den Ferien bin ich ja viel weg, da seid ihr dan von meinen ellenlangen Blogs verschont...

Sonntag Nachmittag um 16Uhr sollte der Geburtstag von Alexandre anfangen und wir sind relativ pünktlich hingefahren. Nadine und Raissa (Cousine) waren schon da und standen als Clowns verkleidet in der Tür um die Leute zu begrüßen und jedem eine Clownsnase oder eine bute Brille zu schenken. Drinnen sahs dann aus, wie erwartet, alles geschmückt, voll mit Leute, ein riesiges Brigadeiro-Buffet und ganz viele verkleidete süße kleine Kinder. Wir haben uns also hingesetzt, Cola getrunken und gequatscht. Dazu gabs dann so brasillianisches Gebäck, was es immer zu Feiern gibt. Um 17:30 Uhr waren so etwas alle da und Alexandre wurde in einem kleinen Spielauto von seinen Eltern hereingeschoben. Ein kleiner Clown; soooo süß! Es wurden ganz viele Fotos gemacht, das Kuchenbuffet war eröffnet und wir haben also jede Menge Brigadeiro und schokoüberzogene Früchte (Schokoladenbrunnen) gegessen. Etwas später haben wir auch noch ein Ständchen gesungen. dann wurde weitergegessen und gequatscht, die KInder haben gespielt und Alexandre angefangen seine Geschenke auszupacken. Ich hab ihm eine Deutschlandkappe und ein Schlüsselband mit Trillerpfeife in Deutschlandfarben geschenkt und er war total begeistert. Nacher haben sich die Kinder drum gestritten, wer in die pfeiffen darf, das war irgendwie schon lustig. :D Um 20 Uhr sind wir dann wieder nach Hause gefahren. Mag hier geschrieben nicht so spektakulär klingen, aber ich lad Fotos hoch, dann seht ihr, wie hier 3. Geburtstage gefeiert werden... Zu Hause haben wir uns dann für das Konzert fertig gemacht, irgendwann kamen wieder Verwandte und Freunde vorbei , einschließlich dem Bügermeister mit seiner Frau und wir sind zusammen zu dem Platz gefahren, wo das Konzert sein sollte. Das praktische am Bürgermeister ist, dass man wenn man ihn dabei hat überall reinkommt und das ohne von Plozisten kontrolliert zu werden und vorallem ohne anzustehen :D Wir warem um 21 Uhr da, und haben dann bis 23 uhr gewartet, als das Konzert losging. Davor lief aber auch Musik und alle waren am mitsingen und Tanzen. Das Konzert an sich fand ich auch gut, nur das ich die meisten Texte nicht verstanden hab und leider auch nicht wirklich tanzen kann. Nunja. Um 1Uhr war das Konzert zuende, aber der Nachteil am Bürgermeister ist, dass er Politiker ist und gerne redet, also wurden erstmal Reden gehalten und wir mussten zuhören... Um 2 Uhr waren wir zu hause, wo dann kurzfristig beschlossen wurde, dass wir am Montag doch in die Schule müssten. Da war ich dan auch, dannach hatte ich Gitarrenunterricht (mein Gitarrenleher hat mir eine CD von seiner Band geschenkt, - voll toll!) war in der Stadt, und abends wurde das "Geburtstagsgeschenk" von der Gemeinde, eine Skaterpiste, Volleyball und Basketballspielfeld und "Freiluft-Academia" eingeweiht. Da waren wir dann auch und haben uns reden angehört. Dannach Academia und schlafen. Heute war dann echt frei, aber wir mussten zu diesem Umzug durch die Stadt, für die Schule mitgehen. Ja, jetzt weiß ich, dass ich nie,nie,nie wieder mit einem 3Kg (oder mehr) schweren Blazer und langer Schuluniform bei 30°C und gefühlten 100% Luftfeuchtigkeit durch die Stadt latschen werde um eine Deutschlandfahne hochzuhalten. Um halb 9 haben wir uns getroffen, von 10:30 bis 10:45 Uhr sind wir tatsächlich gegangen. Nunjut. Bilder hab ich leider nicht, weil ich ja mitgehen musste, also müsst ihr euch einfach sonen umzu vorstellen :D.Joa. So siehts aus.


Jetzt das nicht so schöne, um nicht zu sagen schreckliche: Ich weiß nicht, wieviel davon in den deutschen Nachrichten auftaucht, bei meinen Firefox-Nachrichten steht es zumindest nicht. In Rio de Janeiro ist ein ziemlicher Drogenkrieg ausgebrochen. Viele der Favelas in Rio, aber wohl auch in den anderen Großstädten werden von der Drogenmafia "regiert", die Bevölkerung wird unter Druch gestellt und die schlecht ausgestattete Polizei kommt nicht dagegen an. Jetzt vor einigen Tagen wurden ein paar Favelas von der Militärpolizei durchkämmt, dabei wurden einige Tonnen Drogen sichergestellt. Immernoch fahren Panzer durch die Favelas und es kommt zu harten Auseinandersetzungen mit der Plolizei, 27 Menschen sind schon dabei ums Leben gekommen. Ich kann das alles nicht genau erlären; wer sich für die Hintergründe interessiert und warum das Thema momentah wieder so aktuell ist, hier ist ein Link von Spiegel-Online, der aller genau und wie ich finde ziemlich gut erklärt: Link   Ich persönlich bekomme hier in meiner Stadt nichts von Drogen o.ä. mit, aber auch hier gibt es (kleine) Stadtviertel, in denen die Armen wohnen, 7 Menschen in zwei Räumen; Obdachlose, die den Müll in der Stadt aufsammeln, um wenigstens etwas Geld zu bekommen, Kinder die Eis oder DVD´s verkaufen und  sicherlich nicht regelmäßig zur Schule gehen können. Trotzdem fühle ich mich hier absolut sicher und man kann ohne Bedenken auch Abends  noch rausgehen, vielleicht nicht unbedingt alleine in bestimmte "Gebiete" aber das ist in Deutschland ja nich anders. Erschreckend ist es nur, wenn in den Nachrichten die Meldungen aus Rio und Sao Paulo kommen und man weiß, dass sowas alles im "eigenen" Land passiert. Eine Schießerei vor dem Flughafen, auf dem ich vor 4 Monaten gelandet bin? Für mich unvorstellbar; es sah alles so friedlich aus, aber immer ist es das wohl nicht. Die Reporter hier in den Nachrichten sind übrigens meiner Meinung nach auch anders drauf als in Deutschland. Wenn irgendwelche Verbrecher gefangen werden, werden sie in den Nachrichten gezeigt, die Fundorte der Drogen jetzt die Woche auch. Irgendwie alles sehr viel riskanter und "offener"  momentan rennen die Reporter in schusssicheren Westen den Soldaten hinterher... Das ist schon krass.

Ja, dass wollte ich euch einfach mal erzählen, schließlich bin ich nicht hier, um nur tolle Sachen zu sehen und erleben, aber wie gesagt, hier in meiner Stadt ist es wohl sicher und Rio ist 15 Autostunden weit weg. Also kein Grund zur Sorge, aber vielleicht einer zum Nachdenken.

 

Euch allen einen schönen ersten Dezember morgen, viel Spaß beim Adventskalender öffnen, meiner ist immernoch nicht da :(. Also drück weiterhin die Daumen...)

Elena.

28.11.2010 Es gibt eine Menge Neuigkeiten...

 

Hey ihr Lieben in Deutschland!

Zuerstmal wünsche ich euch allen einen ganz schönen 1.Advent und eine gemütliche,ruhige Adventszeit. Genießt den Schnee, Leute!

Hier gibt es gerade voll viel Neues, ich werde zu den letzten Tagen jeweils einzelne Absätze machen, damit es ein bischen übersichtlich bleibt...den eigentlichen Text zu heute werde ich wohl morgen oder später schreiben, weil hier gerade erst Mittag ist und ich das Eigentliche noch vor mir hab: Heute Nachmittag ist der 3.Geburtstag von Alexandre, und heute Abend eine Sertaneja-Show in meiner Stadt.


 -Donnerstag, 25.11.2010: In der Schule ist nichts besonderes passiert; in Bio haben wir einen Test geschrieben, ich habe alles verstanden und sogar Texte geschrieben, aber hab in den 50 Minuten nur gut die Hälfte aller Aufgaben geschafft. Nach der Schule hat meine Portugiesischlehrerin angerufen und gesagt, dass der Unterricht ausfällt, weil sie eine Prüfung hat (sie studiert nebenbei noch) und ich hab Alana angerufen und mich mit ihr für Acaì nachmittags verabredet. Dann hab ich ziemlich langen mit Lisa geskyped, was total schön war. Nachmittags hat Alana mich abgeholt und wir sind zu Acaì gegangen. Auf dem Weg haben wir zuerst Raquele und dann noch Vinni getroffen, also sind wir letztendlich zu viert dahin gegangen. Interact dannach war bei einem Rotarier (der für Interact zuständig ist) zu Hause und zienlich lustig. Wir haben Pizza gegessen, geredet, Playstation gespielt und auch ein bischen über die Interact-Sachen geredet. Dannach bin ich nach Hause und um 20:30Uhr ist die gesamte Familie zum Rotarymeeting gefahren dar war eine besondere Veranstalltung, die sich "Festiva" nennt, das Wörterbuch kennt aber nur "Festival" also keine Ahnung was die Übersetzung ist; es ware auf jeden Fall sämtliche Rotarier mit ihren Familie da und diejenigen, die das erste Jahr bei Rotary waren, sind zu "richtigen" Mitgliedern ernannt worden und haben feierlich einen Rotary-Pin bekommen. Für mich nicht so dermaßen interessant, das Essen war extrem gut :D und das interessante für mich war, dass meine zweite Gastmutter auch da war und wir uns endlich mal richtig unterhalten konnten. Ich glaube, sie ist echt total nett, noch voll jung (30) und in den Ferien werde ich mit ihnen nach Rio Grande do Sul (über Weihnachten) fahren und im Februrar nach Santa Catarina an den Strand. Ich hab mich total gefreut, nur leider kann ich Carolinas Mutter deswegen nicht gut im Dezember besuchen. Wahrscheinlich (hoffentllich!!!!) aber im Januar und dafür länger. Wie schonmal geschrieben, werde ich in der Familie keine Geschwister, sondern "nur" Vater, Mutter und zwei Hunde haben; auf der einen Seite freue ich mich schon total darauf, auf der anderen fühle ich mich gerade in dieser Familie richtig wohl und kann mir Weihnachten zu dritt noch so gar nicht vorstellen...Die letzte Woche hier, werde ich auf jeden Fall noch voll und ganz genießen!

Um 11Uhr, war das Rotaryessen dann auch zu Ende und statt nach Hause, ging es einmal quer durch die Stadt, in ein kleines "Stadion". Am Dienstag ist ja der 64.Geburtstag meiner Satdt und die Gemeindaverwalltung hat  deswegen einen Gesangswettbewerb veranstalltet, wo mein Gastvater, Nady, Nadine und ich dann noch hingefahren sind. Der Eintritt war frei, und dementsprechend war es auch richtig voll, aber weil mein Gastvater ja in der Gemeindeverwalltung arbeitet, hatte er Karten, für den Bereich direkt vor der Bühne bekommen, oder gekauft, sodass wir ziemlich weit vorne, an tischen gesessen haben und nicht in dem Gedränge auf den Tribünen. Das war schon cool, aber di Stimmung auf den Tribünen war eindeutig die bessere... An dem Abend waren die Leute mit  Gospel und "Popular" Musik da, und viele fand ich echt gut, Lieder auf Portugiesisch klingen eh toll. Am Besten war , als eine "Here I am to worship /Light of the world"  auf Portugiesisch gesungen  und Nadine, Nady und ich auf Englisch mitgesungen haben :D. Die "sänger" wurden übrigens von einer Lifeband begleitet und zwischendurch hat der Ansager immer Werbung für irgendwelche Firmen der Stadt vorgelsen.

Außerdem ist ein großer Nachteil vom vorne sitzen, dass es laut ist. sehr extrem Laut. Aber wie gesagt, es war total cool. Übrigens hat Alana auch gesungen :D

Trotzdem war ich froh, als ich um 2:30Uhr in meinem Bett lag. Ich hatte ja noch kurz überlegt, Papa anzurufen, um ihm zum Geburtstag zu gratulieren, aber habs dann doch nicht gemacht :D


-Freitag,26.11.2010: Eigentlich hat mein Freitag ja mitte in der Nacht begonnen, aber ich fang mal morgens an. Musste mich ziemlich aus dem Bett quälen, hab im Halbschlaf gefrühstückt und dann in der ersten Stunde einen Englischtest geschrieben. Diesmal ging es um "False friends" für mich irgendwie unlogisch, weil "False frieds" in Englisch-Portugiesisch ja nicht den Englisch-Deutschen entsprechen. Hat aber gut geklappt. In Physik hab ich die Arbeit wiederbekommen und hab von 100 Punkten 30. Nuuuuunja. Ich kann ja auch nichts dafür, wenn ich nicht viel verstehe, und der Lehrer dann nichtmal wertet, wenn ich richtig rate. :D In Erkunde sollte ich dann ja die Präsentation über Deutschland halten, die Lehrerin hat aber erstmal voll lange gelabert, dann die Tests zuückgegeben (ich hab 30 von 30, obwohl ich eine Aufgabe nur zur Hälfte bearbeitet hab :D) und dann hat noch eine Gruppe vor mir ein referat gemacht, sodass meine Präsentation dann in die Pause reinging :(. Hat aber alles in allem ganz gut geklappt, ich hab die Hälfte von dem was ich auf meinen Zetteln stehen hatte vergessen, aber meine Klasse war glaub ich ziemlich begeistert, und dannach wurde ich erstmal vond er Hälfte der Leute umarmt, und alle meinten das wäre so toll gewesen, Deutschland wäre so schön und mein Portugiesisch schon richtig gut. Naja. das hab ich anders gesehen, abe rgefreut hab ich mich natürlich :-). Während dem Rest der Pause haben wir uns dann noch nen Bildband über Oberberg angesehen und ich bin ganz viel gefragt worden. Ui ja und Deutsch ist echt eine schwere Sprache wenn man mit "Schwarzwälderkirschtorte" und "Schloss Neuschwanstein" anfängt... Vor Kunst haben wir dann noch aus unseren Stühlen Türme gebaut, keine Ahnung wer auf die Idee gekommen war, ne Lehrein stand daneben, fands lustig und ich hab Fotos gemacht. Irgendwann kam dann die Vertretungsrektorin rein, die es gar nicht lustig fand und wir mussten alles wieder abbauen. Das Beste war aber, als sie dannach, mitten in der Stunde wieder reinkam und mit mir sprechen wollte. ich bin also rausgegangen und sie meinte, dass ich in der Schule nur Fotos von "guten" Dingen machen darf, weil sonst die Eltern ihre Kinder ja nicht mehr auf dei Schule schicken würden. Jaja. Immer diese Pressezensur... Das kein Kind auf eine Schule will, in der alle immer auf ihren Plätzen sitzen hab ich gar nicht erst zu erklären versucht :D Also kann ich euch jetzt leider keine Bilder von den Türmen zeigen, sondern nur von den Papier-Tesafilm-Bällen, die in Philosophie gemacht wurden, wenn ich den "Unterricht" fotografiere und ich den Lehrer sogar gefragt hab kann ja keiner was sagen xD. Nach der Schule hab ich dann Papa zum Geburtstag gratuliert und wir haben ein bischen geskyped und nachmittags war ich beim Volleyballtraining, was diesmal nicht so wirklich gut war, weil ich dabei fast eingeschlafen wäre... Acadmia dannach hat mich wieder etwas wacher werden lassen...

Abends um 11Uhr kamen dann nen Onkel und der Bürgermeister mit seiner Frau vorbei und wir sind zusammen zu dem zweiten Teil des Gesangswettbewebes gefahren, diesmal gabs Sertaneja, also echt brasilianische Musik, die dazu noch typisch für den Süden ist. Es war auch echt gut, aber ich war sehr,sehr,sehr müde und hatte irgendwann leider nicht mehr viel davon. Diesmal ging der "Abend" bis 3:30Uhr und um 4 lag ich dann in meinem Bett :D

 

-Samstag, 27.11.2010: Joa. Auch der Samstag hat früh begonnen. Nach drei Stunden schlafen musste ich um 7Uhr aufstehen, weil um 7:45 der Bus nach Sulina gehen sollte. Die Gewinnergruppen von Copa Sels (also Japan und Brasilien-einschließlich Jorge und mir) sind zu den Termen bei Sulina gefahren,als Belohnung sozusagen, die Schule hat nämlich alles bezahlt :D Diese Termen sind ein riesieges Freibad, genaugenommen ein Freibad mit mehreren Becken und zwei Rutschen, und da haben wir dann den Tag verbracht. Ein paar Leute hatten ihre Gitarren mitgenommen und wir haben den Vormittag im warmen Becken verbracht, weil es um 9Uhr doch noch relativ "kalt" war, zumindest, wenn man mit nassen Sachen rumlief. Gegen Mittags wurde es aber schnell immer wärmer, nach dem Essen, haben wir uns auf die einzige Wiese im Schatten gelegt um zu schlafen, bis irgendein Typ ankam und meinte, hier könnten wir nicht liegen. Da sind wir auf den benachbarten Campingplatz gegangen, wo schon ein Teil der Leute war, haben als Schlafersatz Cola getrunken, Gitarren gespielt und gesungen. Echt cool . :-)

Das Wetter war total schön und mittags dann auch wirklich unglaublich heiß. Ich hab mich bestimmt fünfmal eingecremt und hab trotzdem etwas Sonnenbrand und den anderen geh es nicht anders... Wir haben also den gesamten Tag mit Schwimmen,Sonnen, Essen, Singen, Labern, kurz mit Chillen verbracht, es war echt schön. Das Beste kam aber zum Schluss: Ein paar Mädels aus meiner Klasse wollten noch ein letztes Mal rutschen, und weil ich gerade meine Sachen trocken hatte, hab ich gesagt ich warte unten und hab neben der Rutsche gewartet. Dabei fiel mein Blick in den Wald, der direkt da anfing und was fliegt da auf einmal von Blume zu Blum? Ein Kolibri! (Beja-flor=Blumenküsser auf Portugisisch) Ich hab mir diese Vögechen ja schon immer schön vorgestellt, aber so! Also wie gesagt, im Prinzip das Beste vom Tag :D.

Die Rückfahrt war genauso wie die Hinfahrt, Tanzen, Singen, schreien im Bus. Einfach lustig. Kaum einer saß auf seinem Platz, wir sind alle nach hinten gegangen und haben auf den Sitzlehen gesessen oder gestanden. Das tolle an den Reisebussen hier ist, dass man die Fenster zur Seite aufschieben und voll gut rausgucken kann. Ich hab ganz viele Fotos von dem wunderschönen Sonnenuntergang gemacht, die werd ich nacher mal hochladen. Es ist aber noch viel schöner, als es auf den Fotos aussieht. Um 20Uhr war ich wieder zu hause, wir haben noch Pizza gegessen und ich war echt froh, als ich um 23Uhr im Bett lag und hab dann auch erstmal 12 Stunden geschlafen :D.

 

Ja, und heute hab ich bisher mit schlafen und Mittagessen verbracht, nacher Alexandres Geburtstags und das Sertaneja-Konzert, wo ich echt schon gespannt drauf bin. Das heute der 1.Advent ist kommt mir absolut absurd vor, vielleicht ist das auch ganz gut, da kommt das Heimweh nicht so auf...Trotzdem müsst ihr mir alle ganz fest die Daumen drücken, dass das Päckchen von Mama mit dem Adventskalender vor dem 1.Dezember ankommt!!!!!

Ich hab euch lieb!

Elena

 



24.11.2010  Eu gosto muuuuuuiiiiiito do Brasil <3 

 

Beim Blick aufs Datum wird mir bewusst, dass heute in genau einem Monat Heiligabend ist. In Deutschland hätte ich den Tag wohl gefeiert, aber hier ist mir noch so gar nicht dazu zu Mute. Die letzten Tage war es so heiß, dass man schon vom nichtstun gechwitzt hat, seit einer Stunde schüttet es und es ist schlagartig auf eine angenehme Temperatur abgekühlt. Abgesehen von dem gelegentlich aufkommenden Weihnachtsheimweh geht es mir im Moment aber echt super :).

Eigentlich ist gar nicht viel passiert, aber irgendwie war ich immer beschäftigt und ich merke, wie gut mir das tut! Am Montag hatte ich nachmittags noch zwei Stunden Portugiesisch in der Schule. Das Schuljahr ist in drei Wochen vorbei und die Lehrer schieben ständig irgendwelche Nachmittagsstunden zum wiederholen vor den letzten Tests ein, damit auch alle versetzt werden. Ich hab also nachmittags zwei Stunden in der Schule rumgesessen und nicht wirklich was verstanden... Dannach hab ich ganz lange (aber iwie wars trotzdem zu kurz; es gibt sooo viel zu erzählen) mit Lisa geskyped und war dannach mit meiner Gastmutter beim Gitarrenlehrer, einen Termin vereinbaren. Hab ich schonmal geschrieben, das Telefonieren hier wahnsinnig kompliziert ist? Nein, eigentlich ist es genauso wie in Deutschland, aber man telefoniert nur, wenn es dringend nötig ist. Einmal quer durch die Stadt laufen ist nämlich viel einfacher, als eben anzurufen...:D Nunja, deswegen sind wir also zum Gitarrenlehrer (der aber nur 5min zu Fuß wegwohnt) gefahren (!) und haben vereinbart, dass ich zweimal pro Woche eine Stunde Unterricht bei ihm habe. Am Dienstag hat die tolle Bio-Lehrerin eine Stunde Sport durch zwei Stunden Bio ersetzt. Dannach, auf dem Heimweg sind Milena, Mariana, Isadora und ich noch bei einer Frau vorbeigegangen, die die ganze Garage voll mir Plastik Weihnachtsschmuck hatte. Ich hab gedacht, die ist vlt für die Straßenbeleuchtung der Stadt zuständig oder so. Falsch! Sie schmückt ihr Haus damit! Die Brasilianierinnen waren voll begeistert und wenn sie das ganze Zeug aufhängt gehen wir hin und helfen mit :D Milena meinte, ihr Haus ist an Weihnachten das schönste der ganzen STadt. Ich würde bezweifelnt, dass man es unter dem Berg von Lichterketten noch als Haus bezeichnen kann, aber wenn es soweit ist, gibts ein Foto und ihr könnt euch selbst ein Bild davon machen. Dannach war ich um 18Uhr fix und fertig zu Hause und hab erstmal geduscht und es mir dann vor dem TV gemütlich gemacht. Ne, nicht ganz: Am Freitag mach in in Erdkunde ne Präsentation über Deutschland und die hab ich davor noch fertig gestellt. Heute war wieder Schule (welch Wunder :D:D) und dannach hatte ich endlich meine langersehnte erste Gitarrenstunde. Angefangen haben wir mit den Notennamen und aufgehört hat er mit der Feststellung, dass ich die Töne schon kann, Barregriffe lernen will und brasilianische Rhytmen, das nenn ich doch mal voll den Erfolg! Es hat wirklich total Spaß gemacht, nur das ich leider noch keine brasilianischen Lieder kenne und das "singen" für mich auf Portugiesisch nicht einfach ist, aber es wird werden ;) Nächste STunde will er mir erstmal die Begleitung für die deutschen Lieder beibringen und ich werd gleich mal Barrr-F üben, damit das auch alles klappt :) . Achja und beim Nachhauseweg ist mir aufgefallen, wie gut es sich anfühl, mit einem Instrument in der Hand rumzulaufen und wie sehr ich das Musikmachen vermisst hab. Meine Flöten liegen zwar hier im Regal, aber ehrlich gesagt spiel ich nicht oft, weil mir einfach die Motivation (und der Notenständer ;D) fehlt. Das wird glaub ich in der nächsten Familie anders, wenn mein Gastvater da wirklich mit der Gitarre begleiten kann und wir dann ganz viel Irische Musik machen :) und Greensleves <3. Hachja. Musik ist neben Freunden ohne Frage eine der schönsten und glücklichmachensten Sachen der Welt... Morgen schreiben wir nen Bio Test und dafür muss ich noch ziemlich viel lernen glaub ich, weil ich es voll vertstehe, aber man im Moment echt nachdenken muss, ich liebe Genetik :). Wenn es mir gut geht, bin ich übrigens auch mit meinem Portugiesisch voll zufrieden, ich verstehe echt schon richtig viel jetzt und das freut mich voll. Letztens meinte sogar meine Gastmutter, das ich in weiteren zwei Monaten bestimmt schon richtig gut sprechen könnte und das hat mich noch viel mehr gefreut. Generell verstehe ich mich mit meiner Gastmutter und der Oma die hier wohnt immer besser. Nicht, dass wir uns mal nicht gut verstanden hätten, aber wir unterhalten und inzwischen ab und an richtig und ich hab das Gefühl unser Verhälnis wird immer enger bzw. familärer (omg, deutsche sprache-schwere sprache) und ich gehöre immer mehr dazu. Gestern hat mir die Oma Weintraubenkuchen (echt lecker!) in mein Zimmer gebracht und wir haben uns erstmal über die verschiedenen varianten streuses zu machen (hier immer mit zimt) unterhalten, und eben kam sie mit 4 Pfirsichen an, die würde ich doch so gerne mögen und sie seine gesund. Echt süß :-). Es geht mir wirklich gut im Moment und gelingt mir immer mehr, die plastiktannen mit humor zu nehmen, wenn ich sie vorher einfach schrecklich fand und sie mir immernoch nicht gefallen. Aber nunja. Andre Länder andre Sitten würde Mama (und viele andere auch) jetzt sagen... So ists halt hier!

Ich vermisse euch übrigens auch, wenn es mir gut geht! :-)
Beijos!

20.11.2010  eine sehr bewegte Woche...

 

Diese Woche war irgendwie sehr bewegt. Heimwehmäßig, Beschäftigungsmäßig, spontan...

Montag war frei, da hab ich glaub ich mittags auch geschrieben,oder? Ich weiß nicht aus welchem Grund, es gab wohl keinen bestimmten hab ich Montag Abend voll Heimweh gehabt. Es ging mir echt nicht gut; ich hatte keinen Hunger, konnte nicht schlafen, hatte keine Lust morgens aufzustehen und etwas zu unternehmen,sprich ich war echt homesick. Hab mich echt krank und allein gefühlt und alles aus Deutschland vermisst. Hier ist einfach alles anders und im Moment fehlt mir das vertraute. In meiner Klasse fühle ich mich zwar echt wohl, aber ich habe immernoch keine "wirklichen" Freundinnen gefunden: Alle sind nett, aber keiner macht irgendwie besonders viel mit mir, zum tiefgründigen unterhalten fehlt mir das Portugiesisch, zum lästern die Menschenkenntnis, und dann ist Freundschaft hier glaub ich generell anders: Erstmal ist man mit jedem befreundet, den man kennt und mag. Sogar die Verkäufer hier werden oft mit "amigo" angesprochen. Das heißt aber nichts. Richtig befreundet ist man hier dann, wenn man sich sehr lange kennt, und viel zusammen erlebt hat. Natürlich ist mir klar, dass ich hier in einem Jarh wohl nicht solche Freunde wie in Deutschland finden werde, das hat ja auch in Deutschland mehre Jahre gedauert, aber in diesen vielen Jahren, hat man sich eben auch so aneinander gewöhnt, dass man sich jetzt umso mehr vermisst. Kurz: Ich fühle mich noch nicht so ganz als Mitschülerin, sondern eben als Austauschschülerin in der Klasse und genauso ists in der Familie.  Es ist klar, das auch eine noch so gute Gastfamilie meine Familie in Deutschland nicht ersetzen kann, und das eine "Fremde" in 4 Monaten nicht zu einem Familienmitglieg wird, aber auch das Normalste ist manchmal schwer zu ertragen (auch wenn es eigentlich gut ist). Und all das ist zu Beginn letzter Woche glaub ich hochgekommen und  ging Dienstag dann noch weiter und ich hatte überhaupt keine Ahnung,  was ich tun konnte und ich glaube wenn mir jemand mal eben einen Flug nach Hause angeboten hätte, ich wäre eingestiegen. Zum Glück hat das aber keiner getan. Mittwoch hab ich wieder schlecht geschlafen, aber morgens hab ich mir einen Ruck gegeben "so kann das ja nicht weitergehen" und bin nachmittags zum Volleyballtraining auf dem Stadtplatz gegangen. Da war ich ganz am Anfang ja schonmal gewesen, hatte dann aber keine Lust mehr, und die Leute hatten eben schon lange zusammen trainiert und ich quasi keine Ahnung von Volleyball. So wirklich toll find ich Volleyball auch immernoch nicht, aber ich wollte mal fragen, wann das Basketballtraining (immernoch besser als Volleyball ;D) ist und einfach neue Leute kennenlernen. Diesmal ist die Lehrerin auch gekommen (beim ersten Mal war sie nicht da gewesen) und es hat eigentlich echt Spaß gemacht. In dem Team hat sich viel verändert, es sind ganz viele Neue da und die Trainerin hat mir ganz lieb alles gezeigt und erklärt und mir geholfen. Am Ende der Stunde hab ich sogar einen Aufschlag hinbekommen, (das hat in Sportunterricht gefühlte 3 mal einigermaßen geklappt :D) also hat es sogar was gebracht :D Leider sind als neue nur jüngere Leute dazugekommen (11-14) jetzt bin ich die Älteste, aber alle waren freundlich und haben mich ganz lieb bei allem zu intregieren versucht. Das Trainig geht 1,5 Stunden, wir haben 2 Stunden gemacht und dannach war ich noch im Fitnessstudio, wie immer. Am Donnerstag nach der Schule hatte ich meine erste Portugiesischstunde bei der neuen Lehrerin und es war wunderbar. Da ist das Heimweh dann vorübergehend ganz vorbei gewesen. Die Frau ist Portugiesischlehrein für Grundschule, ihre Großeltern kommen aus Deutschland und sie spricht Deutsch und ich galube, sie ist einfach nur lieb, und eine wunderbare Lehrerin. Wie haben Texte aus einem Schulbuch gelesen und besprochen und Aufgaben gemacht, zwischendurch über Gott und die Welt philosophiert (auf einem Portugiesisch-Deutsch-Mix) und sie meinte die nächsten Stunden bereitet sie genau auf mich abgestimmt vor, damit ich auch was lerne. Wie gesagt; es war total toll und ich glaube, Donnerstage werden jetzt meine Lieblingstage :D.Mittwoch Abend  ist Jorge dann auch endlich wiedergekommen (er hatte für zwei Wochen seinen Cousin hier in Brasilien besucht) und wir waren nachmittags bei Acai und durch die Stadt bummeln. Das hat mir malwieder gezeigt, dass andere Austauschschüler einen immernoch am besten verstehen, auch wenn sie (wie er :D) fast den ganzen Tag schlafen und vier Jahre älter sind: Man macht doch das Gleiche durch. Abends war ich bei Interact und Rotary. Da hab ich Alexsander (meinen Counsellor) dann mal nach Beschäftigungen hier in der Stadt gefragt und er fing erstmal an zu lachen, und meinte man könne Eis essen gehen, viel mehr gäbe es hier nicht. :D So viel hatte ich auch schon festgestellt :D Ich hab gesagt, dass ich gerne was mit Musik machen würde (Gitarrenunterricht klappt wenn, dann wohl erst nach Weihnachten, weil meine jetztige Famile mir die Gitarre doch nicht leihen kann :( ) und er meinte, er guckt mal, irgendeine der vielen Kirchen(gemeinden) hier hat wohl sowas wie einen Gospelchor (*freude*) und es kann sein, das es hier sogar irgendwo Sambakurse gibt :D Das wär doch was. Allerdings sollte man sich wohl nicht zu viele Hoffnungen machen, weil noch gar nichts klar ist-wie immer. Desweiteren sollen Jorge und ich nächste Woche endlich unsere dritten Gastfamilien erfahren und mein 1.Gastfamilienwechsel wird am 5.12. sein. Das ist ein Sonntag und meine zweite Gastfamilie hat meine jetzige Famile (und mich :D:D) zur Abschieds-/Begrüßungs-CHurrasco eingeladen, Das find ich supernett. Freitag war ich wieder bei Volleyball und hab festgestellt, dass meine Brille auch die brasilianischen Volleybälle magisch anzieht. Direkt dannach war ich bei Academia, weil ich abends zum Hotdogmachen bei einer aus meiner Klasse eigeladen war. Da wollte meine Gastmutter mich um 20Uhr hinbringen. Ich war ja schonmal dagwesen und hab fälschlicherweise gedacht, dass ich das Haus finden würde. Wir haben es nicht gefunden, mein Handy war leer und irgendwann ist meine Gastmutter dann nach Hause zum Stadtplan gefahren und hat mich angerufen um mich hinzulotsen. Irgenwann war ich da, wir haben Hotdog gegessen, (das brasilianische ist soooooo viel besser als das deutsche!), dannach den Film vom 15.Geburtstag von Carolina geguckt und dannach wollten wir einen Horrorfilm gucken; der lief aber mehr nebenbei, wir haben uns unterhalten und gesungen. Abends hat mein Gastvater mich abgholt, und wir haben noch hier einen Film geguckt, dann bin ich ins Bett. Heute morgen bin ich viel zu früh aufgewacht, irgendwann wieder eingeschlafen und hab dannach mit Mama telefoniert. :)  

Die Planung fürs Wochenende sieht so ziemlich nach nichts aus im Moment, aber das kann sich noch ändern und hat sich schon oft geändert: Donnerstag hieß es, wie würden mit der Schule in ein großes Schwimmbad fahren. Zwischendurch hab ich dann von einem Interactmeeting erfahren, wo auch viele Austauschschüler hin wollten; also hat Vinni versucht, mitfahrgelegenheiten zu suchen,dann hieß es wir nehmen den Bus, mal sollten wir in Cascavel schlafen, mal nur für heute hinfahren, immer hin und her. Freitag dann die Nachricht, dass der Schulausflug verschoben wird, Freitagabend dann, dass es nur eine Fahrgelgenheit nach Cascavel gibt und VInni (als Präsident) alleine nur für Samstag hinfährt. So kanns gehen :D Nächstes Wochenende ist aber der 3. Geburtstag vo Alexandre, der riesig gefeiert werden wird. Bestimmt voll süß ;-)

Da dieser Blog eh schonwieder zu lang ist, kann ich ja auch noch was mehr schreiben. (So viel hab ich vom brasilianischen Denken dann doch schon übernommen: wenn eh etwas schon spät/falsch/... ist, dann macht es ja nichts, wenn es noch mehr wird; sprich, es ist egal, ob du 3 minuten oder 2studen zu spät kommst) Ich wollt euch mal über meine Zukunftspläne aufklären:  Da denk ich nämlich im Moment oft drüber nach, und es ändert sich ständig. Ich find es krass, dass ich nach diesem Jahr wahrscheinlich nicht mal mehr 2 ganze Schuljahre zur Schule gehen und 2,5 Jahren wenn alles gut geht schon mein Abizeugnis in den Händen halte... Ich vermisse die Schule (meine Schule xD) ja jetzt schon; wie soll das dannach werden? Ohne all die tollen Leute, (ehemalige 9a; fühlt euch angesprochen ;)!!!), die mehr oder weniger tollen Lehrer und generell alles? Nunja, das was nicht schön ist, nämlich die Hausaufgaben und das lernen zu Hause bleiben ja beim Studim so weit ich weiß erhalten... :D  Vor dem Jahr war ich mir relativ sicher, als LK´s Englisch und Geschi zu nehmen und dannach wohl irgenwas lehrerinnenmäßige zu machen. Jetzt, wo ich Deutsch manchmal escht vermisse und mir Besonderheiten an der Sprache bewusst werden, hab ich viel mehr Bock, Deutsch als LK zu nehmen :D unlogisch, weil ich mir voher klar war, dass ich Deutsch lt nichtmal im Abi nehmen will :D;D:D Nuuunjut. Und weil Deutschlehrer aufgrund der viel zulangen Klausuren bestimmt Horror ist, ist Theologie ja doch wieder interessanter, weil man da Sachen interpretieren muss. Und das find ich gut. Psychologie find ich auch irgendwie cool, und Physik auch. Ernsthaft :D Nunja. Ich glaube, ihr solltet den letzetn Absatz nicht so ganz ernst nehmen, weil sich das eh noch ändern wird; nach der Schule will ich erstmal zumindest och irgenwas im Ausland machen, in Thailand, Skandinavien oder in Afrika (Tansania oder Südafrika, wenns geht) Südamerika ist auch cool, aber hier bin ich ja schon gerade... ;D und dannach sehen wir mal weiter...

Also; im Moment geht´s mir echt gut;

Beijos,

Elena

15.11.2010

Jetzt doch noch ein etwas längerer Text für heute. Hab ihn zwar nicht selbst geschrieben, aber ich hab ihn eben im Internet gefunden. Einen Teil davon habe ich schonmal gepostet, aber das meiste ist neu. Und insgesamt entspricht es echt der Wahrheit, auch wenn es wohl ein Austauschschüler, der in den USA war geschrieben hat...


Austauschschüler

 

Ein Austauschschüler zu sein ist nicht einfach.

Neben den Menschen, die dir immer zur Seite stehen,

dich unterstützen und dir Mut zusprechen,

gibt es auch immer die Zweifler und Neider, die dir dein Glück nicht gönnen.

Plötzlich reden Menschen, von denen du geglaubt hast, sie seien deine Freunde,

hinter deinem Rücken.

 

Das schaffst du ja doch nicht.

Nach ein paar Monaten bist du eh wieder zu Hause.

Was bildest du dir eigentlich ein?

 

Und trotzdem lächelst du weiterhin als ob nichts wär’.

Hörst dir die geheuchelten Abschiedsgrüße an.

 

„Ich schaffe das schon.“

Irgendwie.

Bestimmt.

 

Es gibt Tage, an denen du dir selbst nicht glaubst.

Am liebsten würdest du die Zeit zurückdrehen.

Was hat dich bloß zu diesem Irrsinn geritten?

Vielleicht wolltest du einfach beweisen, dass du stark genug bist.

All den Zweiflern um dich herum.

 

„Du musst uns nichts beweisen.“,

sagen die Menschen, die dich lieben.

„Ich weiß“

Und mit der Zeit verstehst du, dass du diesen Menschen nichts beweisen musst.

Doch jetzt willst du es dir selbst beweisen.

 

Am Flughafen überlegst du dir dann für einen Moment ernsthaft,

deine Koffer zu nehmen und zurück nach Hause zu fahren.

Einfach so, als ob nie etwas gewesen wäre.

Doch wofür hast du dir dann den ganzen Stress angetan?

 

In deinem neuen Zuhause angekommen, ist es dann auch nicht immer so wie erhofft.

Und mit der Zeit wird dir bewusst, dass es die kleinen,

 und bisher selbstverständlichen Dinge sind,

die plötzlich viel wichtiger erscheinen.

 

Die Kochkünste deiner Mutter.

Das typische „Morgen“ deiner Freundin auf dem Schulweg.

Dein Lieblings-Radiosender in Auto.

Das Lachen mit Freunden über Dinge, die nicht lustig sind.

Dein Vater, der einfach alles kann.

Die Bushaltestelle um die Ecke.

Die sarkastischen Kommentare deiner Schwester.

Deine Lieblingsschokolade.

Die Fußgängerzone in deiner Stadt.

Das ernst gemeinte „Das wird schon!“ deiner Freunde.

Die Abende mit deiner Mutter vor dem Fernseher,

obwohl keiner von euch gerne fernsieht.

Der echte Baum für Weihnachten.

Die nächtelangen Gespräche mit deiner Schwester.

Die Spielabende im Garten mitten in der Nacht.

Die Besuche bei deiner Tante.

Deinen Hund, den du einfach mal knuddeln kannst.

Der weltbeste Kuchen deiner Oma.

Und noch so viel mehr.

 

Dann kommen Tage, an denen du einfach nur nach Hause willst, weil alles so anders ist.

Dazu kommen auch noch Albträume, die dich nachts nicht schlafen lassen.

 

Andere mögen sich fragen, warum du dir das alles antust.

Warum du nicht einfach alles hinschmeißt und nach Hause fliegst.

 

Warum?

Weil das Ganze es wert ist.

 

Trotz all den schweren Zeiten würdest du deine Entscheidung niemals rückgängig machen.

Selbst nach dem 100. Mal würdest du dich noch immer genauso entscheiden

wie beim ersten Mal.

Auch wenn auf den ersten Blick nicht alles so toll ist wie in deinen Vorstellungen,

am Ende ist es sogar noch schöner als du es dir erträumt hast.

 

Tausende Kilometer von deinem Zuhause gibt es einen Ort, an dem du willkommen bist.

Den du dein Zuhause nennen kannst.

Menschen, die eigentlich Fremde sind, nehmen dich als ihre Tochter auf,

einfach so.

Plötzlich hast du zwei Mütter und zwei Väter, die dich lieben.

Die dich abends fragen, wie dein Tag war.

Die stolz auf deine Konzerte kommen.

Zwei Mütter, die dir immer wieder sagen, wie gut ihnen deine neue Frisur gefällt.

Die dich einfach verstehen, weil sie das selbe durchgemacht haben.

Zwei Väter, die bei dem Gebrauch eines fremden Jungennamens misstrauisch werden.

Die dich auch nachts oder am frühen Morgen von einer Party abholen kommen.

 

Und dann hast du auch noch eine Schwester, die du lieben lernst wie eine richtige Schwester.

Mit der du durch dick und dünn gehst.

Die zu einer guten Freundin wird, die immer für dich da ist.

Zu der du in der Pause laufen kannst,

um dir ihren Taschenrechner für deinen Mathetest auszuleihen.

Mit der du ohne Grund im Abstellraum auf dem Boden schläfst.

Die dich morgens im Schulbus fragt, was im nächsten Kapitel passiert, in dem Buch,

das ihr für Englisch lesen sollt.

Die dir eine lachende Sonne in deinen Schülerkalender malt für den Tag,

an dem du eine Arbeit in Geschichte schreibst.

Die du auch ohne viele Worte verstehst.

 

Und wieder sind es die kleinen Dinge,

die dir klar machen, dass du dich richtig entschieden hast.

 

Der lachende Busfahrer, der dich fragt, ob du von Bären verfolgt wurdest,

 wenn du mal wieder zu spät zum Schulbus rennst.

Die an eine Videothek erinnernde DVD-Sammlung deines Dads.

Die Begeisterung der ganzen Schule bei dem Basketballspiel der Schulmannschaft.

Das Eis, das selbst in Italien nicht besser schmecken könnte.

Die Tatsache, dass es niemanden stört wenn du die Geschichtsstunde mit dem Kopf auf dem Tisch liegend, schlafend verbringst.

Die 23 jährige Chorlehrerin, die dir im Unterricht erzählt,

dass sie sich ihre halbe Augenbraue aus Versehen abrasiert hat.

Die Sonntage an denen du nach der Kirche shoppen gehen kannst.

Der Deutschlehrer, mit dem du auf Deutsch über die ganzen Amerikaner lästern kannst.

Die Aufregung vor dem Homecoming Game des Footballteams an deiner Schule

und der panischen Kleiderfrage für den Homecoming Dance danach.

Die Tatsache, dass Leute, die du nur vom Sehen kennst, dich einfach nach Hause bringen, obwohl es 30 Minuten Fahrt bis zu deinem Haus sind

und sie in der entgegen gesetzten Richtung wohnen.

Die Tage, an denen alle Lehrer und Schüler in den Schulfarben zur Schule kommen.

Die iMac Computer in der Bibliothek.

Die Fahrt auf dem ATV, auch wenn es kalt ist.

Die Menschen, die alle ihr Deutsch an dir testen wollen.

Die Mottotage in der Schule, and denen alle mitmachen und sich auch die

peinlichsten Klamotten anziehen.

 

Die Liste ist endlos.

 

Schon vor dem eigentlichen Austauschjahr gab es besonders schöne Momente,

die du dein Leben lang nicht vergisst.

 

Die ernst gemeinten Tränen bei deinem Abschied.

Die ganzen Geschenke,

die sich deine Freunde mit so viel Mühe ausgedacht haben.

 

Einfach der Gedanke,

dass deine Freunde und deine Familie dich wirklich unglaublich lieben.

 

Vielleicht die Vorbereitungstagung die du hattest.

Bei der du so viele nette Leute kennen gelernt hast, die dich verstehen,

weil sie in dem Moment das selbe durchgemacht wie du selbst.

Mit denen du Unvergessliches erlebt hast.

Mit denen du offen über deine Ängste sprechen konntest, ohne Angst davor zu haben, dass sie dich auslachen würden.

Von denen Einige zu wichtigen Freunden geworden sind.

 

Ja, ein Austauschschüler zu sein ist nicht einfach.

 

Aber jeder Moment,

in dem du dir am liebsten die Seele aus dem Leib geschrieen hättest,

jede Träne,

die du vergossen hast

und jeder Tag,

an dem du alles hinschmeißen und die Zeit zurückdrehen wolltest,

waren es wert.

 

Niemand hat jemals behauptet es wäre einfach.

Niemand hat jemals behauptet es gäbe nur schöne Zeiten.

 

Ein Austauschschüler zu sein bedeutet, Neues kennen zu lernen.

 

Eine neue Sprache kennen zu lernen.

Eine neue Kultur kennen zu lernen.

Neue Sitten kennen zu lernen.

Fremde Menschen kennen zu lernen.

 

Doch als Austauschschüler lernt man noch so viel mehr.

 

Man lernt andere Wege der Kommunikation.

Man lernt sich in zwei Sprachen zu verständigen, zu denken und sogar zu träumen.

Man lernt eine andere Denkweise zu verstehen.

Man lernt, was es heißt Verantwortung zu übernehmen.

Man lernt, dass man für seine Träume kämpfen muss.

Man lernt dankbar zu sein, für das, was man hat.

 

Doch das wichtigste, das du lernst ist, wer du wirklich bist.

 

Plötzlich wirst du gefragt, ob du am Wochenende lieber ausschlafen willst,

oder etwas unternehmen willst.

Man fragt dich ob du lieber Zeit mit der Familie vor dem Fernseher verbringst,

oder lieber für dich allein ein Buch liest.

Das Schweigen, was für dich schon immer selbstverständlich war,

wird als schlechte Laune ausgelegt.

Die Frage, ob du immer Kaugummi kaust wenn du genervt bist,

ist gar nicht mal so abwegig.

 

Und deiner Angewohnheit,

Jedem freundlich gegenüber zu treten und deine Abneigung niemals offen zu zeigen,

hast du schon lange keine Beachtung mehr geschenkt.

 

Doch in einem völlig neuem Umfeld kommen solche Fragen nun einmal auf,

und mit einem Mal machst du dir Gedanken über deinen Charakter oder deine Eigenschaften, die bis jetzt immer selbstverständlich für dich waren.

 

Als Austauschschüler erlebt man Höhen und Tiefen,

viele schöne, aber auch viele schwere Zeiten.

 

Aber das ist es wert.

 

(www.austauschschüler.de)

 

Gute Nacht nach Deutschland!

15.11.2010 kurzes Update:

Ich hab endlich mal ein paar neue Bilder hochgeladen. Von dem Leguan, dem Pancake backen und aud dem Supermarkt.

 

 

14.11.2010 Pancakes, Physik & Acai -> meine Restwoche :-)

 

Es ist malwieder Sonntag, und weil ich gerade hier am PC sitze und nicht weiß, was ich machen soll, schreib ich malwieder ein bischen an meinem Blogchen :-) .

Mittwoch war ich kurz in der Stadt und dann einfach zu Hause und hab mit Lisa geskyped :), abends eben Academia, wie immer. Donnerstag hab ich mich vor Interact mit Aline, Alana und Sabrina bei Acai getroffen. Dannach sind wir auf dem Weg zu Interact an der Eisdiele vorbeigekommen, wo zufällig drei Jungs aus Alanas Klasse saßen, und weil eh noch Zeit war haben wir uns einfach dazugesetzt und statt etwas zu bestellen, die Schokosauce, die auf dem Tisch stand, pur gegessen. Dannach gings zu Interact und dannach sind wir zusammen nach Hause gebummelt, ich hab eben was getrunken und gleich gings weiter, mit meinem Gastvater zu Rotary. Dann war der Donnerstag auch schon zuende. Am Freitag war in der Schule sowas wie Tag der offenen Tür um Schülern von anderen Schulen für unsere Schule zu begeistern. Dafür hatte ein Teil der Schüler Naturwissenschafts-Versuche vorbereitet und im Rotaryraum (unter der Schule) konnte man die eben angucken. Ich hatte aber mit etwas der Hälfte meiner Klasse Unterricht, wir haben allerdings nicht wirklich Unterricht gemacht, weil eben nur die Hälfte der Leute in der Klasse war. Um 9 Uhr sind wir dann alle auf den Schulhof, wo ein Orchester von einer anderen Schule gespielt hat und die Veranstalltung von der Direktorin und mit Singen der Nationalhymne eröffnet wurde. Dann hatten wir wieder Unterricht, konnten aber in Kunst mal kurz runtergehen und auch ein bischen gucken. Nachmittags hat mich Thayna abgeholt und wir sind zu ihrem Privat-Englisch-Lehrer nach Hause gefahren.(Hier haben ganz viele Schüler nachmittags noch private Englisch-Kurse und diesen Freitag hatte Thayna eine praktische Stunde und ich durfte eben mitkommen) Dort waren schon ein paar andere aus ihrem Kurs und wir haben zusammen auf Englisch amerikanische Pancakes gebacken. Das war sehr lustig: Der Englisch-lehrer hatte anscheinend nicht allzu viel Ahnung von backen und hat uns einfach mal machen lassen. Dann musste jeder einen Pancake backen und selbst mit hochwerfen umwenden. (ich habs sogar hingekriegt :) ) Dabei sind nicht wenige Pancakes auf dem (Gas)Herd oder auf dem Boden gelandet, aber das hat uns, genauso wie die sehr dunke -um nicht zu sagen quasi-schwarze Farbe, bzw. das verbrannte- nicht gestört und mit Nutella, Ahornsirup und frischen Erdbeeren (ja, die wachsen hier das ganze Jahr über ;-) ) haben wir sie dannach gegessen. Es war sooooooo lecker. Irgendwann stell ich euch vielleicht mal das Rezept rein... :P  Abends war wieder Academia. Gestern morgen bin ich schon voll früh aufgewacht, war am PC und hab die Fotos, die ich entwickeln gelassen hatte, abgeholt. Nach dem Essen hab ich mit einer anderen Austauschschülerin geskyped und dannach war ich bei Milena, Physik lernen. Das ist nämlich im Moment gar nicht so einfach (Beschleunigungen und Kräfte in Kurven) und am Mittwoch ist ein Test. Wir haben echt viel gearbeitet, ich hab das meiste dann doch verstanden und es tat echt gut, nochmal konzentriert was zu erarbeiten und nicht immer bloss von der Tafel abzuschreiben... Irgendwann kan Milenas Mutter und ihre große Schwester nach Hause, wir haben uns unterhalten und schwere deutsche bzw. portugiesische Wörter im Wörterbuch gesucht (unsere Favoriten: "Sociologia" und "Versicherungsfachangestellter" ) Dann kam ihre Mutter auf die Idee, Pizza zu bestellen, also haben wir dannach noch zusammen Pizza gegessen und um 10 hat Milenas Mutter mich nach Hause gebracht. Natasha ist seit Freitagabend auf Klassenfahrt und meine Gasteltern, Nady und zwei Freundinnen von Nady sind seit Samstagmittag in Curitiba, weil Nady und ihre Freundinnen dort Vestibular (Aufnahmeprüfung an der Uni) machen. Also waren gestern Abend nur die Gastoma und Nadine zu Hause und die Oma hatte gesagt, ich soll bis 10 zurück sein, weil sie dann schlafen wolle. Als ich pünktlich um 10:15 zurück kam wurde ich mit den Worten "Was schon zurück? Hat dir der Abend dort nicht gefallen?" empfangen :D Nunja. Das nächste mal komm ich um 11 wieder... Wir haben noch was ferngesehen und dann geschlafen. Heute morgen bin ich wieder voll früh aufgewacht, und hab Tagebch geschrieben. Ihr könnt mir gratulieren: Das erste Tagebuch meines Lebens ist von der ersten bis zu letzten Seite gefüllt! :-)  Hab mir schon ein neues gekauft hier.  :-) Morgen ist Feiertag (Brasilien hat sich (vor ein paar Jährchen) zur Republik erklärt) und wir haben frei. *haha* . Ich weiß noch nicht was ich machen werde, aber irgendwas wird sich schon ergeben...

Liebste Grüße

Elena

09.11.2010 Chuva de novo oder "Lasst uns im Regen tanzen!"

 

Nein, ich fange nicht an, täglich zu schreiben, aber nach gestern wollt ich euch doch mal wissen lassen, dass es mir wieder viel besser geht. Die Cheeseburger von Nady konnten die Stimmung ein bischen wieder heben und dannach bin ich mit Natasha zur Academia gegangen. Das war echt gut und  sehr lustig diesmal, weil nicht alle (besser gesagt nur eine nicht) mitmachen wollte und sie, statt der Lehrerin die Anweisungen gegeben hat. Hört sich jetzt nicht sonderlich lustig an, war es aber. Dabei dann noch über Männer zu tratschen hat den Spaß noch vergrößert :D Joa... Dannach haben wir noch einen Film geguckt und um 12 bin ich dann ins Bett, konnt auch gut schlafen, allerdings wars so warm, dass ich ohne  Decke geschlafen hab und jetzt an einem Arm 10 neue Mückenstiche hab, die anderen habe ich noch nicht gezählt. Sie befinden sich aber zum Teil zwischen den Fingern und das ist nicht sonderlich angenhem. Heute in der Schule hab ich ganz viel Portugiesisch gelernt und erfahren, dass ich 54 von 100 Punkten im Bio Test hab. Gerade so bestanden, aber die Leherin meinte, es wäre gut. Gut :D. Die Mittagspause heute war etwas lnger, weil die erste Chemistunde ausgefallen ist. Fand ich ganz gut :D Dannach hatten wir noch Texte schreiben und Chemietest (ich hab mir das Blatt gar nicht erst geben lassen-Papierverschwendung). Nach dem Test nochmal ne kurze Pause, dannach Sport. In jener Pause haben wir dann gesehen, dass der Himmel quasi schwarz war und es gewindet hat, wie verrückt. Ein paar pflichtbewusste SchülER sind deswegen direkt zur Sporthalle gegangen; man will ja nicht nass werden aber die meisten SchülerINNEN nehmen das mit dem Sportunterricht ja nicht so genau... Also erstmal Essen kaufen und abwarten. Wie zu erwarten find es 10 Minuten später an zu schütten und gewittern, also erstmal in Ruhe aufessen und die Sachen aus dem Klassenraum zusammensuchen. Okay. Was jetzt? Nach Hause? Rennen? Warten? Nichts der Gleichen. Gehen. Joa. Auf dem Weg ist einer eingefallen, dass sie dringend noch eine  Film ausleihen muss, also erstmal zur Videothek. Wie gesagt, gehen. 10Meter hinter der Schule waren wir schon klatschnass;also warum beeilen? Die drei Mädels, die die ersten paar Meter gelaufen waren, waren auch nass. Also, was soll es bringen? Wir sind also zur Videothel geschländert, und dann über einen (nicht kleinen) Umweg zur Sporthalle. Ich glaube,wir haben ale selten so gelacht. Wenn man nämlich eh nass ist, kann man ja auch nasser werden, also wunderbar unter regenrinnen duschen, in die 0,5m tiefen Pfützen springen oder einfach: Mitten auf der Straße im Regen tanzen. Joa es war schon cool. Sport war dann etwas kalt und weil es dananch immernoch geregnet hat und wir nur so getropft haben, haben die meisten von uns (ich einschließlich) uns die Bio-Stunde dannach geschenkt. Der Weg nach Hause war auch lustig. Hier angekommen meinte die Oma nur so "Und? nass geworden?" -"ähmm ja". Also erstmal unter die heiße Dusche und was trockenes anziehen und dann-was gibt es besseres?- noch warme, frischgebackene Brötchen von der Gastoma. Ich liebe sie. Also die Brötchen :D Dazu gabs dann noch tee, der viel zu  süß war, aber irgendwie tat er trotzdem gut. :) Jetzt  noch ein Fernseh-Abend und hoffen, dass die Schuluniform bis moren trocken wird (ok,wird sie nicht; dass weiß ich jetzt schon...) Es regnet übrigens immernoch. :-)

Also nach gestern: Soviel mal zu den wunderbaren, tollen Momenten hier :-)

Wenn jetzt nichts absolut außergewöhnliches passieren sollte, gibts jetzt nicht morgen schon wieder den nächsten Blog :D

Liebe Grüße & vermisse euch.

Saudades de voces.

Beijos

 

PS: Meine Gastfamilie scheinen die misslungenden Schneeflöcken übrigens zu schmecken

08.11.2010 Achterbahn der Gefühle oder die traurige Geschichte meiner Schneeflöcken

 

Jetzt schreib ich schonwieder was, aber heute muss ich einfach dokumentieren. Wie der Titel schon sagt, eine Achterbahn der Gefühle. Der Tag fing mit einem Tief an; ich hab nämlcih nicht gut geschlafen und musste trotzdem aufstehen.Es ging eigentlich tief weiter, ich hatte nämlich mein Wörterbuch vergessen und konnte nichts lesen und kein Portulernen. Das Weihnachstbriefe schreiben kommt mir bei den Temperaturen hier eh fehl am Platz vor. Immerhin ist mir dabei wiedermal bewusst geworden, dass ich einfach nur in meinem Leben hier leben muss, um glücklich zu sein und wie glücklich ich bin, dass ich hier sein darf. Ein großes hoch. Nach der Schule hab ich Isadora gefragt, ob sie heute nachmittags mit mir zu Acai gehen will, aber sie muss Chemie lernen, weil sie davon nicht wesentlich mehr ahnung aht als ich und morgen ein Test ansteht. Tief.Nach der Schule gabs dann essen (eindeutlg ein Hoch), dannach war ich am PC und dann hab ich beschlossen, Zimtsterne zu backen. Das war auch ein Hoch, ich hatte endlich eine gute Idee, was ich machen könnte. Also zur Gastmutter gegangen und gefragt ob ich darf- "klar". Ein noch größeres Hoch. Also ab in den Supermarkt; Puderzucker und gemahlene Mandeln kaufen. Nach ein bischen suchen hab ich tatsächlich Puderzucker gefunden, die Verpackung war ein einer Stelle aber ein bischen komisch, also bin ich zum Verkäufer und hab gefragt, wo es Puderzucker gibt, den Namen auf Portugiesisch wusste ich ja jetzt. Der Verkäufer versteht mich auf Anhieb, und sucht Puderzucker, findet aber keinen und meint, dass ich da wohl die letzte Tüte erwisch hätte, nächste Woche käm neuer. -ein Hoch- Ich nehme also die Tüte, gehe zur Kasse und frage nach gemahlen Mandeln. So ungefähr zumindest und mit Wörterbuch "nussmehl" aber man wusste was gemeint war. Die Frau guckt, findet aber nichts anderes als gemahlene Muskatnuss. Davon 200g? -Nein, Danke. Hier gäbs nichts anderes, aber ich könnte in nem anderen Supermarkt gucken. An der Kasse darf ich dann warten, weil die Verpackung genau auf dem Strickcode kaputt ist, bekomme den Puderzucker aber letztendlich 2Reais billiger :D ein Hoch. Es ist soooo warm heute. Wenn das Thermometer auf der Praza nicht schrott wäre würde man wohlmöglich schon beim Anblick desselbigen einen Hitzschlag bekommen. Also ab in den nächsten Supermarkt und nach Nussmehl gefragt; hier gibt es aber nur Maismehl, Reismehl, Erdnüsse und ganze Paranüsse, letztere überteuert. Na toll. Zimtsterne Ade. Ein Tief. Ich nehme aus lauter Frust eine Packung Rosinen mit, die hab ich schließlich seitdem ich hier bin nicht mehr gegessen und finde an der Kasse weiße M&M´s; muss ich natürlich ausprobieren. Gerade auf einer Mittellinie, zwischen den nicht backbaran Zimtsternen, aber dem Glück im Besitz von Rosinen und M&Ms zu sein, mache ich mich auf den Heimweg. Meine Gastmutter ist nicht da, also warten. Also Rosinen essen. Die wären zwar noch bis Januar haltbar, aber haben sowasvon wiederlich gerochen und geschmeckt, dass ich lieber nicht mehr davon gegessn habe. Ein Tief. Irgendwann kommt meine Gastmutter wieder und ich frage, ob ich stattdessen Schneeflöckchen machen darf. Ich darf. Ein Hoch. Okay, Puderzucker ist schon da; was heißt also Speisestärke auf Portugiesisch? Kraft? Ne. Ich hab auch keine Ahnung wie ich es erklären soll und meine Gastmutter , sehr bemüht hat fast den ganzen Backschrank ausgepackt, aber nichts dergleichen gefunden. Also wieder auf zum Supermarkt. Dort finde ich dann auch welche, sah zumindest so aus. Also schnell bezahlen und ab nach Hause. Hoch. Dort zeigt mit Nadine die Butter. und ich hab alle Zutatan zusammen. Gut. Ein Hoch. Schüssel finde ich auch, MEssbecher oder Wage existiren nicht. Na toll. Ein Tief. Ich mixe einfach nach Gefühl die Zutaten und der Teig hat auch die richtige Konsistenz.Die Stärke ist gelb, riecht und schmeckt aber genauso. also gut. Interessant noch, das vorne drauf "ohne Zucker" steht und bei den Zutaten auf der Rückseite ist Zucker mit aufgelistet. In die Plätzchen kommt aber eh Zucker, also kein Problem. Joa. Das Ganze sieht zwar aus,wie zu hause, riecht aber komisch. Schmeckt auch komisch. so salzig. Ich hab wohl die falsche Stärke gekauft, denke ich. Nehme lieber icht noch mehr davon und knete eifrige weiter, mit immer mehr Puderzucker um das salzige zu überschmecken (kann man das so sagen :D ? ) Das erste Blech fertig, also ab in den Ofen. Ein Gasofen. Zum Glück ist meine Gastmutter da und macht ihn mir an. Ich hab gerade das zweite Blech fertig, und meine Nase kommt der Butter nah. Natürlich! Die Butter hier ist gesalzen. Ein abgrundtiefes Tief. Also es gig mir echt scheiße. Hab das zweite Blech noch fertig gemacht und sehe dabei, dass die Plätzchen auf dem ersten Blech so verlaufen sind, das sie totz großem Sicherheitsabsabstand sozusagen einen Blechkuchen bilden. Nach 20 Min, sind die ersten fertig, (zu hause brauchen sie 10) Sehen nicht sehr Schneeflöckchenmäßig aus und zergehen kein bischen auf der Zunge. Tiefer. DIe nächsten1,2 Bleche sehen ein bischen besser aus, sind aber auch verlaufen und schmecken sehr anders. Am tiefsten. Ich probiere also eins und stelle fest, dass sie nicht schlecht schmecken. etwas weniger tief. Meine Gastmutter meint dann noch, sie wären gut. hoch. aber hätten länger in den Ofen gemusst. sie sind ja nicht braum. tief. Als ob Schneeflöcken braun sein sollen. Sehr tief. Joa. Das wars. Ich hab also abgewaschen und dachte ich muss euch die Schneeflöckchengeschichte mal erzählen. Mag lustig scheinen, ist es aber für mich hier grade gar nicht. Ich hatte gedacht, ich kann es mit Zimtsternen etwas Weihnachtlich machen, und mir war gerade einfach nur nach Zimsternen. Ich weuß auch nicht warum. Die Schneeflöchen waren dann eine gute Alternative, aber sie sind für mich keine Schneeflöckchen, sehen nichtmal so aus und haben mit Weihnachten erst recht nichts zu tun. Das alles macht mich gerade einfach nur fertig und die Aussicht darauf, dass ich im ganzen Winter keine Zimtsterne oder Zitronenherzen backen werde (ich hab nady gefragt-es gibit in der ganzen stadt keine Mandeln und Haselnüsse; weder gemahlen noch als ganzes) macht die Sache nicht gerade besser. Ich würd gerade mal sagen ich hab das teifste tief erriecht. Irgendwie ist es so furchtbar unweihnachtlich gerade, und das Plätzchenbacken war auch doof. und ich finde, dass darf nicht so sein, und es muss klappen und dannach muss man eine Probierschüssel machen, mit denen die nichts geworden sind, und ein Hund muss übernacht, die hälfte der noch trocknenden Plätzchen essen, und die Küche dabei so hinterlassen, dass man am nächsten morgen erstmal lachen muss und sich gar icht darüber ärgern kann, und,und,und...Morgen die Schule ist eh der doofste Tag vom Stundenplan her, dann noch lang. Nunja. Mitwoch sind alle Tests der Woche geschrieben und dann ist auch schon fast wieder Wochenende. Es ist echt wieder komisch; weil der ganze Tag vlt ganz anders gelaufen wäre, wenn ich nicht versucht hätte, irgendwas deutsches,weihnachtliches hierher zu bekommen; ich muss mich einfach endlich damit abfinden, dass es hier anders ist; und wieder viel mehr all das Gute sehen, was ich hier erlebt habe. Letzten Sonntag sind z.B. zwei Tanten mit Familie zum Essen gekommen und die Familie schließt zwei zuckersüße,sechsjährige Cousinchen mit ein :) Mit denen hab ich dieses Spiel gespielt, wo man immer einen teil von einer Figur auf einen Zettel malt, den Zettel umknickt und weitergibt und dann der nächste den nächsten teil malt, und so weiter, bis eine Figur entstanden ist. Die beiden waren total begeistert und wollten unbedint Bilder aus Deutschland sehen. ...Wenn man doch nur auf Schloss Homburg wohnen und Schneemänner bauen könnte... ;) Nacher haben sie ganz stolz ihren Eltern erzählt, dass sie mit einer Deutschen gesprochen haben und dass ich alles anders ausspreche als sie ;D das war echt niedlich. Und es gibt soo viele tolle Sachen hier. Ich versteh echt nicht, warum ich im Moment so oft das negative sehe... vlt ist das einfach Teil des Kulturschocks...

Ich vermisse euch auf jedenfall! ;)

Liebste Grüße

Elena

06.11.2010  3Monate hier = 1/4 meiner Zeit hier ist um!

 

Ja...der Titel sagt eigentlich schon alles: Ich bin genau heute vor 3Monaten hier angekommen und das heißt, das schon 1/4 meines Austauschjahres vorbei ist... Auch wenn es schon sehr schwere Momente gegeben hat,in  denen ich manchmal am liebsten in den Flieger nach Hause gestiegen wäre (zumindest für ein paar Augenblicke lang) und ich oft Langeweile hatte und mir die Zeit endlos vorkam: Insgesamt rennt die Zeit und ich kann mair noch gar nicht vorstellen, das ich "bald" schonwieder zurück "muss" (obwohl ich mich auch schon freue, euch alle wiederzusehen). Es heißt auch, dass ich in einem Monat zur zweiten Gastfamilie wechsle. Da freue ich mich auf der einen Seite schon sehr drauf, auf der anderen werde ich diese Familie wohl (trotz des quasi nicht vorhandenen gemeinsamen Familienlebens) auch vermissen...  Ich habe hier in diesen drei Monaten schon so viel Neues erlebt und gesehen, so viele tolle Menschen kennengelernt, und eine vorher noch völlig fremde Sprache verstehe ich inzwischen schon realativ gut. Ich bin so unglaublich froh, dass ich das alles hier erleben darf und kann. Danke, an alle,die mir das ermöglichen!!!!! Es gibt so viel, was ich in den letzten drei Monaten erfahren und gelernt habe, das kann und will ich gar nicht alles hier auflisten. Ich bin einfach froh, das sie so waren wie sie waren und dass ich noch 8-9 Monate vor mir habe :-)

Soo... das zu meinem 3-Monate-Jahrestag oder Jubiläum oder was auch immer man sagen will. ;D Eigentlich bin ich seit gestern Abend zu Hause, das Wetter ist nicht so das wahre,und meine Familie sitz vorm Fernseher oder ist gar nicht zu Hause. Ich war heute morgen in der Stadt  und hab ein bischen eingekauft und dann mit Mama,Papa,Nätti und Anas geskyped insgesamt 4Stunden. War aber sehr schön! ;) Jetzt gleich werd ich mich mal mit vor den Fernseher setzten und morgen würde ich gerne Plätzchen backen (Danke,Mama, für die Rezepte!) aber ich weiß noch nicht, ob was draus wird...Also ein wohl eher nicht so spannendes Wochenende... Heute wurde das Freibad mit einer großen Feier eröffnet, wir waren aber nicht da und außerdem ists wie gesagt kalt und ich bin ziemlich erkältet...

Eigentlich wollte ich heute mal was zur Sprache schreiben (wie einen doch der Blick aufs Datum vom Thema ablenken kann!): Portugiesisch!- Ich würde sagen, es ist meine neue Lieblingssprache :-). Wo ich Italienisch als ein bischen zu weich und schon fast albern beschreiben würde und Spanisch als relativ hart, ist Portugiesisch ein Zwischending. Irgenwie hört es sich an wie gesungen (wenn die Einheimischen sprechen) und ich finde es einfach nur schön :) Es gibt ein paar besonders schöne Worte, die irgendwie zur Mentalität dieses Landes passen, finde ich: Jeden Morgen wird die Sonne geboren und Kolibris heißen "beija-flor" also sowas wie Blumenküsser. Beim Essen wird dann direkter: Kartoffelsalat heißt gleich Majonäse und Wackelpudding Gelantine; ein paar Worte fehlen für mich ganz. Es gibt keinen Unterschied zwische "wollen" und "möchten" und "Kuchen" und "Auflauf" ist dasselbe Wort. Wer anfagen will, Portugiesisch zu lernen sollte zuerst "Oi, tudo bem?" (hallo, alles klar?) , die typische Begrüßungsformel, die zwar nett und interessiert klingt aber meistens gar nichts bedeutet und dann sämtliche Verwandschaftsbezeichnungen lernen. Letzeres ist echt wichtig hier, weil die Familie total viel bedeutet -jeder ist irgendwie ja doch mich jedem verwandt-und man auch in sämtlichen Geschäften mit "filha" (Tochter) angesprochen wird. Irgendwelche Leute, die man zum Beispiel nach dem Weg fragt, oder auch Taxifahrer nennt man einfach "amigo" also Freund. Joa :-) Wie gesagt ich liebe die Sprache,auch wenn sie bei mir wahrscheinlich überhauptnicht singend und unbeschwert klingt..., sie  ist schon viel besser geworden und ich verstehe schon wirklich viel. Wenn allerdings jemand will, das ich nichts verstehe, muss er nur etwas schneller und undeutlicher sprechen...

Mein Englisch dagegen wird von Tag zu Tag weniger, glaub ich. Am Anfang und gerade bei den Austauschschüler-Treffen lern ich natürlich immer dazu die nicht synchroniesierten Filme sind auch gut (auch wenn ich da inzwischen manchmal schon mehr auf die portugiesischen Untertitel achte), aber wenn ich jetzt mit irgendwem Englisch spreche, kommen dazwische immer wieder portugiesische Worte; von der Grammatik ganz zu schweigen...Italinisch kann ich eigentlich gar nicht mehr sprechen, verstehen geht noch. Irgendwie ist es ja schade, aber auf der anderen Seite werte ich das mal als ein guten Zeichen, weil mein Leben immer portugiesischer wird :)

Also: Hier ist alles super! :-) Wie immer gillt: Wenn ihr irgendwelche Fragen habt, meldet euch bitte! 

Ganz liebe Grüße,

Elena

05.11.2010

 

Malwieder eine kleine Zwischenmeldung... Am Mittwoch hatte ich die letzte Portugiesischstunde mit Jackson, der zieht jetzt nach Guarapuava und im Sommer nach Berlin. Joa. Cool,oder? Also dass er nach Berlin zieht. Gestern nach der Schule war ich mit Interact im Altenheim, wir haben mit den alten Leuten gesprochen, getanzt und ihnen die Fingerngel lackiert. Ich glaube sie haben sich sher über den Besuch gefreut. Irgendwann als es Essen gab bin ich plötzlich gerufen worden und habe Bekanntschaft mit dem ersten wilden Tier gemacht. Ein hier als klein angesehener (mit Schwanz ca. 70cm großer) Leguan saß auf der Wiese vor dem Haus. Er sah sooo süß und verschlafen aus, aber wenn er beißt lebt man wohl nicht mehr lange... Ich hab auf jedenfall ein paar Fotos aus der Entfernung gemacht, die ich bei Gelegenheit mal hochladen werde ;) Weil ich ja nun nicht so sonderlich viel Ahnung von brasilianischen Tänzen hab, aber die Musik hier so mag und gerne tanzen lernen würde hab ich gefragt, wo das hier in der Stadt möglich wäre. Die Antwort war dann "Hier und jetzt" ein paar Interacter haben dann eher weniger als mehr erfolgreich versuch mir die Tanz-Grundschritte beizubringen, aber wie gesagt so wirklic gut hats nicht geklappt. Hier haben die Leute das tanzen einfach im Blut. Irgendwann sind wir dan zu Vinni nach hause gegangen und haben Schokokuchen gegessen, Cola getrunken und Gitarre gespielt und gesungen. Das war echt cool :) Irgendwann sind wir dann auch zusammen zum Interact-meeting gegangen, ich hatte -ganz brasilianisch- Havianas an und bin so mit dem Füß an einen Stein auf der Straße gestoßen, dass sich prompt zwei dicke Blutblasen gebildet haben (klingt sehr lecker-ich weiß) und mein Fuß immernoch weh tut. Nunja. Interact war nicht wirklich interessant und voll früh  zuende, also bin ich mit ein paar Interactern noch in ne Bäckerei gegangen. Dort haben wir dann ne Tüte Chips und ne Flasche Cola bestellt uns an nen Tich gesetzt und gelabert, was auch cool war :) Abend war ich bei Rotary und schon war der Tag vorbei. Heute ganz normal Schule und eben war ich bei nem Bio-Test, über Genetik. Hat glaub ich ganz gut geklappt :) . Jetzt regnet es voll und ich bin erkältet (ich schätze mal von den beiden eisigen Busfahrten am Wochenende). Werde es mir mal mit nem Tee vorm TV gemütlich machen ;)

Ganz liebe Grüße an euch alle!

02.11.2010  Quinze und  Beto Carerro World :)

 

Das letzte Wochenende war ja ziemlich ereignisreich, hier also mal ein ausführlicher Bericht für euch, was ich in den letzten drei Tagen (langes Wochenende wegen Brückentag, heute ist Feiertag)

so passiert ist :)

Also, ich fange mal mit dem 15. Geburtstag an: Den Rest des Samstag-Nachmittags und den frühen Abend haben Nady, Nadine und ich damit verbracht uns für den Gebbi fertig zu machen. Der sollte um 20:30 anfangen, wir sind um 21Uhr losgefahren und um 22Uhr ging das Programm los...

Die Zeit davor haben wir mit einigen Leuten aus meiner Klasse an den voll festlich geschmückten Tischen gesessen, Snacks gegessn,gelabert und wer wollte konnte Fotos mit dem Geburtstagskind machen. Dafür waren extra Fotografen da, es gab eine richtige Kulisse und generell liefen während des ganzen Abends Kamaraleute und Fotografen rum und haben alles gefilmt und fotografiert.

Das Programm hatten Barbaras (die die Geburtstag hatte) Eltern, Freunde und Verwante zusammengestellt. Es begann wie gesagt um 22Uhr mit einer Begrüßung. Dannach hat Barbara allen Gästen, die irgendeine wichtie Rolle in ihrem Leben haben/hatten (Eltern,Großeltern,Paten, beste Freundin,...) eine Rose geschenkt. Dabei ist fast die Hälfte aller Anwesenden vor Rührung in Tränen ausgebrochen -Südamerikanisch-Emotional .Weiter ging es mit einer Rede von den Eltern, einer Fotoshow mit Bildern von Barbara früher und heute, einer Rede die ihre besten Freundinnen zusammen vorbereitet hatten und einer kurzen Rede von ihr. Schließlich haben ir ihr ein Ständchen gesungen und sie durfte ihren Kuchen anschneiden. Ein Kuchen ist dabei deutlich untertrieben. Das Buffet bestand aus drei riesigen Torten, gaaaaanz vielen verschiedenen Brigadeiros und jeder Menge anderer Süßigkeiten. Der Höhepunkt des Programms war dan als sie mit ihrem Vater Walzer getanzt und damit die Tanzfläche auch für die Gäste eröffnet war.

Alles in allem war das Programm also nach gut einer Stunde mit vielen Reden und Tränen zu Ende und nachdem wir uns am Kuchenbuffet bedient hatten haben auch wir getanzt. Auch ich :D
Tanzen kann man es bei mir zwar wohl nicht nennen, aber ganz viele meiner lieben brasilianischen Klassenkamaradinnen haben mir das wichtigste gezeigt und war hatten alle total viel Spaß. Als unsere Füße in den Schuhen nicht mehr so ganz mitgemacht haben, haben wir einfach die Schuhe ausgezogen und barfuss getanzt. Es hat sooo viel Spaß gemacht! Das ging bis 1:45 Uhr, als plötzlich das Licht anging und es hieß,dass irgendwer auf der Toilette randaliert hätte und das Fest vorbei wäre. Ein etwas trauriges und plötzliches Ende aber ich war auch froh als ich dannach endlich in meinem Bett lag. Für mich war es ein ganz schöner besonderer Abend gewesen und ich glaub, mit einer "Quinze-Party" (Quinze heißt 15) hab ich einen ganz wesentlichen Bestandteil der brasilianischen Kultur, bzw. im Lebenslauf eines brasilianischen Mädchens kennengelernt.

Am Sonntag bin ich von den Worten "Vamos almocar" (wir gehen Mittagessen) um 12Uhr von meiner Gastmutter geweckt worden. Etwas schlaftrunkend mit noch immer schmerzenden Füßen ging es dann mittagessen, dannach "Fahrstunde" für Nadine (das wird noch zum alltäglichen Programm hier ;D) und dann zu Nonna. Da waren wir dann bis 19Uhr und haben mit den süßen kleinen Kindern gespielt, gesungen (vinni hat Gitarre gespielt) ,Mate getrunken und geredet. Zu  Hause hab ich meine Sachen gepackt, mit Natasha "New Monn" (auf Portugiesisch) geguckt und um 23Uhr ging der Bus nach Santa Catarina. Nadys Klasse hat eine "abschiedsfahrt dahin, in einen Freizeitpark (Beto Carerro World) gemacht und ich konnte mitkommen :-) ) Im Bus bin ich ziemlich schnell eingeschlafen, aber mitten in der Nacht vor Kälte aufgewacht. Der Bus war nicht geheizt und nachts kühlt die Luft ganz schnell ab, auch wenn was am Tag 35°C hatte. Nunja. Ich hab also frierend da rum gesessn und war froh, als wir zum Frühstück eine Pause in einer Curasqueria, die auch eine Bäckerei hatte gemacht haben. Dannach ging es nochmal 2 Stunden weiter und ich habe einen wunderschönen Sonnenaufgang erlebt. Die Berge in Santa Catarina  waren noch größer als hier in Parana und generell schien mir das ganze Land nochw weiter; nur mit mehr Wald statt Feldern und Rinderherden. Es war so wunderschön, und wir konnten sogar das Meer sehen. Morgens um halb 9 sind wir endlich in dem Freizeitpark angekommen und haben uns in eine der vielen Schlangen eingereiht, um pünktlich um 9 reinzukommen.

Der Park ist riesig und es gibt halt jede Menge Karussels, Achterbahnen und sonst nicht was alles. Wir sind zuerst auf die Pirateninsel gegangen, in eine riesige Schaukel, dann Auto-Scooter gefahren und haben uns dann in den Teil des Parks aufgemacht, wo die riesigen Achterbahnen sind. Ich bin mit Nady und zwei ihrer Freundinnen (Raissa und Maria) gegangen. Vor der ersten Achterbahn haben wir ne gute halbe Stunde gewartet; dazu meinte Nady, das wäre ja schnell gegangen. Nachdem wir nach der Achterbahn wieder festen Boden unter den Füßen hatten ging es zu nächsten und dort wurden dann 2,5 Stunden gewartet. Das alles in der prallen Sonne, bei mindestens 40°C.Wunderbar... Ich hab mit ein paar anderen in dem eigentlich nicht vorhandenen "Schatten" unter ein paar Mini-Palmen gesessen und gewartet, weil ich gar nicht damit fahren wollte (2 Loopings der ersten haben mit vollkommen gereicht ;D) und eben-gewartet.

Dannach wollten wir Mittag essen in einem Deutschen Restaurant. "Deutschland" ist eine eigene Themenwelt in dem Park und es gibt wunderbare *husthust* nachgebaute Plastik-Fachwerkhäuser. Sieht von weitem gar nicht so schlecht aus... Die Idee von Nady und aber vor dem Essen das ach so deutsche Buffet anzugucken stellte sich als sehr sinnvoll heraus, weil es nichts deutsches (nichtmal die kleinste Kartoffel) ,sondern das gleiche wie jedes andere brasiliainische Buffet hier beinhaltete. Wir sind dann in so nem riesisgen Haus essen gegangen wo es ganz viele verschiediene Imbiss-Buden gab. Ich hab mit für Crepes am Stiel mit Schokolade und Erdbeeren und Marakujasaft entschieden- war echt lecker, hatte aber nicht viel mit Crepes zu tun. Raissa hatte Hotdog und Nady und maria Fast-food-burger, die aber gar nicht fast waren, sodass wir eine Stunde auf zwei Hamburger gewartet haben. Dannach haben wir uns eine halbe Stunde schlaf-Pause gegönt und uns einfach auf ne Wiese gelegt, bevor wir dann wieder 2,5 Stunden auf die nächste Sache gewartet haben. So ging der Tag dann weiter. Am Ende sind Raissa und ich in den vielen kleinen Souvenir-Läden die im ganzen Park verteilt sind "shoppen" (eigentlich mehr gucken) gegangen, während Nady und Maria auf das nächste gewartet haben...Freifall turm wollten wir uns dann doch nicht antun...

Am Ende sind wir noch mit einer kleine Eisenbahn durch den "zoo" gefahren, dafür mussten wir nur 15 Minuten warten ;-) Die Rundfahrt begann mit ein paar Affen, Pfauen,Lamas und endete  mit Dinosauriern. Ja. Je weiter es ging, desto mehr Plastiktiere tauchten in den Gehegen auf sodass man manchmal die echten Tiere übersah, weil im Enten Gehede 2m große Weinbergschnecken saßen oder 10m lange Krokodile von denen die Farbe abblätterte. Wie gesagt am Ende gab es Dinosaurier die in einem Gehege, das mit "10 000 Volt- Zaun" abgegenz war, Fotos folgen. Ich fand den Zoo also eher albern, auch wenn es ein paar echt süße (lebendige) Tiere zu sehen gab. Dannach haben wir und noch popcorn geholt und kam 30Mi zu spät wieder zum Bus, wo wir auf die anderen gewartet haben, von denen die meisten eine Stunde zu spät, um 19Uhr kamen. Dann haben wir uns auf den Rückweg gemacht, zwischendurch gabs wieder ne Pause zum Essen und dannach einen Film (The last Song) den ich wirklich gut verstanden hab, auch wenn er auf Portugiesisch war (allerfings hatte ich das Buch schon gelesen). Leider bin ich nach einer Stunde eingeschlafen und um 4Uhr kamen wir endlich zu Hause an. Insgesamt war es ein total schöner Ausflug gewesen aber wie erwartet sehr voll und USA-Plastikmäißig-zum teil kitschig- gemacht. Das Wetter war total super (abgesehn von der Kälte im Bus), allerdings ist meine Nase jetzt knallrot, wei sie scheinbar zu wenig Sonnencreme abbekommen hat... :D
Heute ist nichts besonderes mehr geplant, eben gabs essen,ich habe wieder bis 11:45Uhr geschlafen. Wenn ihr noch Fragen habt, fragt; ich bin sonst mir meinem Bericht am Ende angekommen; lade jetzt gleich mal die Fotos hoch :)

Liebste Grüße.

Ich vermiss euch übrigens sehr.

 

 

Nachtrag: Übrigens hat Brasilien jetzt eine neue Präsidentin :)