Blog: Juni 2011

30/06/2011        Meine letzte Woche in Laranjeiras...

 

Boa noite amigos!

Ich sitze hier auf dem Sofa, Merle duscht gerade und gleich bringen wir sie zum Busbahnhof... morgen gehe ich nochmal in die Schule, und dann ist meine letzte Woche hier auch schon fast vorbei... Ich kann immernoch nicht wirklich realisieren, dass ich in vier Tagen schonwieder in Deutschland bin. Es ist in etwa so wie bevor ich hier hin gekommen bin:  Ich freue mich riesig, bin gespannt, aufgeregt, glücklich, dankbar; aber zugleich auch traurig hier alles verlassen zu müssen. Aber die letzten Tage hier nutze ich auch noch voll aus ;) 

Genaugenommen hatte ich diesen Blog schon fast fertig geschrieben, dann ist mein Laptop plötzlich ausgegangen, weil das Akku leer war und alles war weg, also ist meine Motivation zum schreiben gerade mal nicht so riesig, aber etwas über die letzte Woche hört iht jetzt doch noch ;)

Also: Montag haben wir ausgeschlafen, mittag gegessen und waren dann bei Milena, für den Talenteabend üben, dann in sämtlich Läden in denen wir sämtliche Bekannte getroffen und viel viel viel gelabert haben. Dienstag waren wir auch morgens zu Hause, nach dem Essen Buskarten kaufen, meine erste Gastfamilie besuchen, auf den beiden Aussichtspunkten der Stadt und dann Esfirra essen, weil Acai diese Woche ganz doofer blöder weise zu hat. Die Nacht zu Dienstag war die kälteste des Jahres bisher gewesen mit -3°C, und auch den ganzen Tag über war es richtig kalt. Mittwochmorgen um 3 Uhr hat Ju uns zum Busbahnhof gebracht und wir haben einen Bus nach Foz do Iguaçu genommen, wo wir um halb 8 angekommen sind. WIr haben in einer kleinen Bar gefrühstückt und dann einen Bus zu den Wasserfällen genommen. Die waren (wie immer ;D) wunder wunder schön, auch bei Regen und einem Himmel, der grauer nicht hätte sein können... Wir haben jede Menge schöner Fotos gemacht und Caju-Saft (der Saft von der Cashew-Kern-Pflanze) getrunken (weniger lecker ;P) und waren dann um 14 Uhr auch schon wieder am Busbahnhof, wo wir zum Glück unsere Fahrkarten umschreiben lassen und somit einen Bus um 15 (statt wie geplant um 21)Uhr nach Hause nehmen konnten. Da kamen wir dann hundemüde um 21 Uhr an, haben Suppe gegessen und geschlafen. =) Heute morgen haben wir mit Alina geskyped (falls du das hier liest, Alina, darfst du dich gegrüßt fühlen ;)) und gegessen. Dann haben wir Laugenbrezeln gemacht und waren in der Stadt, noch ein paar wichtige letzte Sachen kaufen und Fingernägel machen lassen ;)  Das Wetter war hier heute auch nicht besonders sonnig aber nuuunja. ;D

Jetzt ist schon fast 23 Uhr, ihr schlaft alle noch und wir noch nicht und joa.  Morgen geh ich zur schule, tchau sagen und  am Samstag morgens ganz früh kommt Aline und dann flieg ich auch schon...

Also bis jetzt wirklich ganz bald =)

Beijo :*

25/06/2011  Final de Semana em Curitiba

 

Das letzte Wochenende in Curitba. Dazu werd ich jetzt gar nicht soooo viel schreiben, sondern mehr Fotos hochladen, weil ich gerade nicht so viel Zeit hab.

Am Freitagmorgen sind wir (also Ju,Kiko, Kikos Schwester Clarette und ich) ganz früh nach Curitiba gefahren, direkt zum Flughafen, wo wir auf Merles Flieger gewartet haben. Der kam dann auch pünktlich an. Es war sooo schön sie wiederzusehen =) Wir sind dann zu Claretts Tochter Kaffe trinken gefahren und dann Aline in ihrem Pensionat abholen, um zusammen im Shoppingcenter zu essen. Dann ging es auch schon ins Hotel und schlafen. Am Samstag sind wir zum Markt von Curitba gefahren, eine riesige Halle voll mit verschiedenem Obst, Gemüse,Nüssen,Pflanzen und Fisch, ein Gemisch aus knalligen, fremde, tollen exotischen Farben, Formen und Gerüchen. Gegen 11 Uhr sind wir ins Museum Oskar Niemeyer, dieses berühmte Kunstmuseum in Curitiba gefahren. Danach waren wir essen (für Merle die erste Churrasco und der erste Guarana) und sind dann mit einem oben offenen Omnibus durch die Stadt, von Touri-punkt zu Touri-Punkt gefahren, bei manchen auch ausgestiegen (Botanischer Garten und Oper) und weil es leider dann kalt, grau und dunkel wurde und es echt nach Regen aussah sind wir dann nach Hause, dabei haben wir oben auf dem Bus gefrohen und alle Leute die in den (wohl bemerkt überdachten) Bars am Straßenrand gesessen haben riefen uns ermunternde "vai chover"s (es wird bald regnen) zu. Als ir im Stadtzentrum zurück waren sind wir noch über einen kleinen Markt zum Festa Junina gegangen und ins Shopping zum Essen. Heute morgen nach dem Frühstück im Hotel waren wir auf einem wunderschönen, riesigen Kunsthandwerksmarkt im historischem Zentrum (Altstadt) von Curitba. Und ja, dann ging es auf den Heimweg. Es war auf jeden fall ein wunderschönes Wochenende, auch Aline nochmal zu sehen war toll. Ich geh jetzt duschen, und hoffe, dass das Laptop Akku noch so lange durchhält, dass all diese Fotos noch laden. ;)

 

Oki, hat geklappt mit den Fotos ;)

Es ist echt ein komisches Gefühl, zu wissen, dass ich in einer Woche schon nach Hause  komme. Es ist ein bischen wie vor dem Auslandsjahr: Man freut sich riesig, ist total gespannt, hat etwas Angst vor all dem Neuen und davor, allem so lieben hier tschüss sagen zu müssen...

21/06/2011  Rodeio&Festa Junina& Winteranfang

 

Oi =)

Jetzt sind es also keine zwei Wochen mehr die ich hier bin... ABER: Peace. Ich hatte heute zum letzten Mal hier nachmittags Unterricht und morgen geh ich zum letzten mal in die Schule, Donnerstag ist frei, Freitag auch und da fahren wir nach Curitiba, Merle abholen, Das Wochenende bleiben wir in Curitiba, dann noch eine Woche mit Merle hier (genaugesagt bis Freitag), wahrscheinlich ist Freitagabend Talenteshow in der Schule, da will ich flöten und Milena (weil es vergeblich ist hier jemanden zu finden, der vlt Flöte,Geige oder Klavier spielt) vlt Keyboard, wir wollen morgen mal gucken ob das klappt und (was ich noch nicht so wirklich glaube) ob es gut klingt... und danach heißt es auch schon packen...

Aber jetzt mal zu meinem super-Wochenende: Samstag war Kiko ja in Curitiab und Ju und ich haben den Tag auf dem Sofa vorm TV verbracht und dabei Kisten bemalt (Ju) und PomPoms in Deutschlandfarben gemacht (ich) ;D. Abends war dann die Churrasco von meiner Klasse, aber irgendwie waren wir nur sechs Mädchen, und mein bisherig so guter Eindruch vom Umgang mit Alkohol bei den Brasilianern wurde getäuscht. Insgesamt sieht man hier echt weniger Betrunkene als in Deutschland, es wird zwar immer Bier getrunken, aber nie (zu) viel. Samstagabend war aber das Gegenteil, die Hälfte der Leute war nach einer Stunde nicht mehr wirklich ansprechbar und das war echt doof. Ich bin dann um 23Uhr nach Hause, und hab noch was ferngesehen. Am Sonntag haben wir alle ausgeschlafen (Kiko war um 4 Uhr angekommen) und sind zum Mittagessen in eine mini Stadt, außerhalb von hier gefahren, wo ein Rodeio war. Da haben wir im Stroh sitzend mit Freunden von Kiko Churrasco (sooooo lecker) gegessen, das war schon toll =) und dann: Rodeio. Sowas cooles hab ich mit Pferden glaub ich echt noch nicht gesehn. Rodeio heißt nämlich hier nicht auf einem wilden Stier sitzen bleiben (Rodeo), sonden eine Art Wettbewerb der Gauchovereine, bei dem man mit Lasso Rinder einfangen muss. Es gibt eine Art "Rennbahn" allerdings breiter und gerade, also vlt eher ein langgezogener Reitplatz und dann wird immer nach einander ein Rind und ein Reiter auf seinem Pferd darauf gelassen und innerhalb der Bahn muss dann der Reiter das Rind mit dem Lasso einfangen und zwar nicht (wie man zuerst denkt) über den Kopf an den Hals, sondern entweder an den Hörnen, am "höcker" (die rinder hier sind anders:D) oder um den ganzen Körper rum.  Wenn das Rind es hinter einer Linie ist und nicht gefangen wurde gibt es nichts und sobald man das Vieh mit dem Lasso bekommt einen Punkt, und so werden dann in verschiedenen Runden von verschiedenen Vereinen (mit jeweils einer bestimmten Anzahl an Reitern) Punkte gesammelt und der mit den meisten Punkten gewinnt. Es gab echt so viele Leute die geritten sind, da ging es von 4-jährigen Mädchen bis zu 70-jährigen Männern. Und die Atmosphäre ist auch super, es ist eben ein Fest und kein Kampf. Und dann ist es auch noch "echt" weil eben Gauchos mitmachen, die auf ihren Farmen auch Reiten um die Rindern von den riesigen Weiden zu holen und nicht irgendwelche Deutsche die Cowboy spielen :D Auf dem Fest haben wir einen Freund von Kiko getroffen, der meinte, wir sollten auf dem Ruckweg an seiner Fazenda vorbei fahren, weil da ein Wasserfall sein sollte, also haben wir auf dem Rückweg dort halt gemacht, aber den Wasserfall (weil der Freund nicht da war) nicht gefunden. Dafür sind wir eine Stunde mit dem Jeep über Wiesen gekurvt und haben einen wunder wunder schönen Sonnenuntergang gesehen. Um 18:30Uhr waren wir in Laranjeiras und sind da noch zum Essen aufs Festa Junina von der Kirche gegangen. Joa und dann zu Hause sind wir nur so ins Bett gefallen. ;D Am Montag abend war dann das nächste Festa Junina, diesmal von Rotary. Gerade sind hier in Laranjeiras 5 Amerikaner (nein, keine Echten mit Füllung, sondern Leute) die an einem Austauschprogramm von Rotary für junge Berufstätige mitmachen. Und die kommen hier für drei tage vorbei und sollten Festa Junina eben kennenlernen. Davor hat Ju mir noch ein typisches Kleid dafür gekauft, das etwas an ein buntes Dirndel erinnert und dann hat sie mir Zöpfe geflochten und Sommersprossen aufgemalt und dann konnt´s losgehen.  Das Fest war in einem Hotel (vom Rotarykoch) und es gab Pinhao, Hotdog, Pastels, Glühwein, Kuchen, Brot, gebrannte Erdnüsse und noch soooooo viel mehr zu essen. Lecker, ja. Die Amerikaner waren auch cool und die Rotarier haben voll getanzt und voll viele haben gesungen und war echt lustig alles. Da wir erst um halb 12 zu Hause waren und ich heute um halb 7 aufstehen musste bin ich jetzt müde aber egal. Joa.  Ich lad euch jetzt noch ein paar Fotos hoch ;)

Beijo :**

18/06/2011        Apresentaçao no Rotary ;)

 

Um 6:45 von meinem furchtbaren Handywecker geweckt werden, aufstehen, in der Küche gemütlich  Tee trinken und mir Kiko frühstücken, zur Schule, mit vielen verschlafenen, netten "bom dia" s begrüßt werden, rumsitzen, frieren, aufpassen,lesen, Sfirra mit Hackfleisch oder Schokolade essen, nochmal frieren, mittagessen mit reis,bohnen, salat und fleisch, dabei diskussionen über Politilk und das brasilianische Schulsystem, Facebook stalken, Gitarrenunterricht, Academia, Novelas gucken, weiße kleine leckere Brötchen/ Hotdog essen, schlafen,... Brigadeiro, Churrasco, langweilige Rotarymeetings, Wiliams Buchhandlung, die netten Postbeamten, Acai, riesige Schlaglöcher auf den Nachhausewegen, fröhliche "Oi, tudo bem?"s, Orangenbäume, Sertanejamusik die aus allen Autos tönt, Müllsammler, Freunde, Familien,...

Das alles ist Brasilien, die guten und schlechten Seiten und ich genieße im Moment auch alles so gut es sich genießen lässt. Und Portugiesisch ;) Das mag ich auch so gerne.Es geht mir wirklich super.

Joa. Am Donnerstag war meine Präsentation bei Rotary und abgesehen vom Computer (das Beamer-Kabel passte nicht in meinen laptop, daraufhin ist Wiliam (der nette Buchhändler :D) nach Hause gefahren seinen Laptop holen, der dann aber (weil er mit windows läuft und meiner mit mac) die präsentation nicht öffnen konnte. Glücklicherweise war noch ein Informatikrt-Rotarier da, der die Präsentation dann umgewandelt hat und nach 30min rumbasteln hat alles funktioniert)hat alles gut geklappt. Ich hab zuerst über Deutschland und dann über meine Zeit hier geredet und dann haben die Leute noch Fragen gestellt. Das ganze hat 40Min gedauert (statt wie geplant 20-30) und danach gab es noch super-leckere Churrasco. Und voll viele haben mir gratuliert und meinten, ich wäre die Austauschschülerin von allen die hier waren, die am besten Portugiesisch spricht (auch wenn mein Dialekt voll zu hören ist :D) . ANgeblich war auch jedes 100ste Wort von mir Churrasco, da sieht man mal, was ich jetzt unter BRasilien verstehe :D.Und einer meinte er würde mir 99% der Punkte geben und der eine % würde fehlen, weil ich keine Fotos von den Rindern aud seiner Farm (von der ich nichtmal wusste, dass sie existiert) drinne gehabt hätte, so ist irgendwie mein rotary-Club, und manchmal mag ich sie alle ja echt gerne, aber oft reden sie auch nichtmal mit mir währen den Meetings und sowas nervt echt. Gestern Nachmittag war ich bis 23 Uhr bei Milena, wir haben gelabert, Pao de queijo gebacken, Musik gehört, Freundschaftsbänder geknüpft, Fotos und Klamotten von H&M angeguckt und überlegt, was wir bei der Talenteshow der Schule machen könnten. Beim Abendessen kam das Gespräch darauf, dass es jetzt ja immer schon um 18Uhr dunkel wird (im Sommer ist es 20:30-21Uhr) und dass der Unterschied in Deutschland viel größer ist, sprich, dass es dort im Sommer erst gegen 23 Uhr dunkel wird und so. Daraufhin hat ihr Vater (Erdkundelehrer) uns erstmal Powerpoint-Präsentationen darüber gezeigt warum das so ist :))) und dann hat er mir noch seine Steinsammlung gezeigt. Wusstet ihr, dass es Steine gibt, in die Wasser eingeschlossen ist?

Ich nicht. Joooooa. Kiko ist bis heute abend spät auf einer Fortbildung in Curitiba, ich ess gleich mit Ju Schokolade und Kokosnusskuchen, heute abend ist (für mich leider die letzte) Klassenchurrasco, morgen Festa Junina von der Kirche und Montag von Rotary. Und dann am Freitag kommt Merle :)))) Juuuuuuchu!

Uuuuuuund...Montag in zwei Wochen komm ich nach Hause ;)

Bis Bald also!

 

15/06/2011  Distrikkonferenz und noch mehr  ;-)

 

Peaaaaceeee Leute!

Sorry, dass ich hier nur noch so selten reinschreibe, ich denke mir jeden Tag in der Schule, das es nochmal Zeit für einen Blog wäre, und dann nachmittags find ich doch keine Zeit und ich möchte meine letzten 2,5 Wochen so wenig wie möglich vorm Computer verbringen; schließlich habe ich den in Deutschland auch noch...

Also. Am letzten Freitagnachmittag war ich erst bei Maniküre und dann hat mich ein Rotarier abgeholt und wir sind nach Pato Branco, eine Nachbarstadt, 2 Stunden von hier, gefahren, wo die diesjährige Distriktkoferenz von meinem Distrikt 4640 war. Wir sind dort gegen halb 8 angekommen und schon von weitem waren die noch verbliebenen Austauschschüler in ihren Blazern zu erkennen. Wir haben uns angemeldet, Namensschilder und Gastfamilien zugeordnet bekommen und durften dann eine Stunde lang in einem Raum vor dem Raum mit der Bühne warten, bis wir reindurften. Währenddessen fand dadrinnen die Eröffnung statt und wir sollten leise sein. Aber: 35 Austauschschüler+ 55 Outbounds (Brasilianer, die jetzt ins Ausland gehen)+ ein minikleiner Raum ohne eine einzige Sitzgelegenheit ≠ Ruhe. Nunja. Endlich durfen wir dann in Zweierreihen einziehen, uns vor der Bühne aufstellen und einer nach dem anderen Name,Land und Rotary-Club sagen. Danach sollten wir uns Plätze suchen und dem Gelaber zuhören, und das ging noch 2 Stunden weiter. Einige von uns (mich einschließlich) hatten wegen der Reise ca. 12 STunden nichts gegessen und getrunken und so sind wir Austauschschüler nach jedem Beitrag hoffnungsvoll mit unseren Tellern in der Hand aufgestanden um zu Buffet zu gehen, bevor wir von irgendwelchen Rotaieren zurückgehalten wurden. Das alles natürlich zum Amüsiren der anderen aber wir waren irgendwann echt nur genervt von dem Gerede und danach hat das Essen noch nicht einmal soooo gut geschmeckt und wir mussten 15min Schlange stehen um überhaupt ans Buffet zu kommen. Um ein Uhr hat meine Gastmutter mich abgeholt (ich war mit einer, die im Sommer nach Polen geht in einem Haus) und wir haben geschlafen. Am nächsten morgen sollten wir um halb 8 am Treffpunkt sein, um zusammen zu frühstücken, wir haben also gegessen und sind danach direkt im Frühstücksraum geblieben, weil wir lieber labern wollten, statt wiedereinamal zuzuhören. Zwischendurch haben wir uns Rotary-Pins für unsere Blazer gekauft, Fahnen beschrieben und Pins getauscht. Dann gab es Essen und danach sin wir zu acht, auf der Ladefläche eines Jeeps quer durch Pato Branco zu einem Festa Junina gefahren, das so ähnlich war, wie das von dem ich im letzten Blog geschrieben habe. Ich hab Liebesäpfel gegessen und Valerie und Vera Brigadeiros und dann sind wir noch was durch die Stadt gelatscht, aber die Läden waren schon am zumachen und meint Fuß war total entzündet, also sind wir in einer Bäckerei bei frischem Orangensaft geendet. Ich war wieder die meiste Zeit mit Vera und Valerie zusammen und wir haben wieder für beste Stimmung gesorgt, drei Deutschen, die in einer Bäckerei sitzen und Kölsche Karnevalslieder singen ist wohl auch nicht mehr zu helfen. Vorallem wenn die Brasilianer imemr nur "Viva Colonia" (es lebe die Kolonie) verstehen. Soweit haben wir dann gedacht und immer "Viva Köln" gesungen.  Dann waren wir kurz bei Valeries Gastfamilie und haben Schokolade gegessen und gelacht. Scheeeeerz.Abends war dann Ball, besser gesagt, erstmal wieder drei Stunden zuhören, diesmal waren es die Ehrungen. Eigentlich sollten wir auch geehrt werden (Vera,Valerie,(Deutschland),Danielle(USA), Paulina (Mexiko), Esther (Taiwan) und ich, als " die besten Austauschschüler" weil wir die einzigen von 50 sind, die sich vollständig an die Rotary-Regeln gehalten haben, ode rzumindest, über die Rotary nie was gehört hat. Das fiel dann aber irgendwie aus, es gab noch eine kurze Gaucho-Tanzshow und wir haben wieder lange lange lange aufs Essen warten müssen. Nach dem Essen fing dann ein komischer typ, der sich für Elvis Presly hielt an zu singen und komische Leute haben voll begeistert getanzt. Wir Austauschshcüler haben noch Fotos gemacht und 20 Min angestanden um (leckeren) Nachtisch zu bekommen. Und danach musste ich auch schon nach Hause, weil es 1 Uhr war und meine Gastmutter gehen wollte. Also hieß es allen Austauschschülern Tschüss sagen,, was wirklich voll traurig war. Es gab zwar nur drei Treffen für uns alle, aber trotzdem sind wir wirklich als Gruppe zusammen gewachsen und ich vermisse die Leute jetzt schon total. Am Sonntagmorgen hat mich meine Gastmutter zum Hotel von den Rotariern aus Laranjeiras gebracht und wir sind nach Hause gefahren. Ich direkt zu einer Churrasco, wo ich Ju und Kiko getroffen habe. Ahhh es war so gut endlich malwieder "richtiges Essen", sprich: Reis,Bohnen,Salat, Churrasco zu essen und nicht "nur" nudeln und Fisch, ich werde mich an das deutsche Essen auch erst wieder gewöhnen müssen...

DIese Woche war bisher ziemlich normal, heute war ich statt bei Gitarre bei Isadora, ein paar andere waren auch da, wir haben Popcorn,Brigadeiro und Terere gemacht und nen Film gegeuckt. Morgen hab ich abends meine Präsentation bei Rotary (drückt mir die Daumen!) und am Samstag ist eine Churrasco von meiner Klasse, wohl die letzte für mich :(

Insgesamt freue ich mich inzwischen riesig auf Deutschland, aber ich bin wirklich so traurig, das alle hier hinter mir lassen zu müssen.  Vor kurzen noch lag das Austauschjahr vor mir und es kam mir so unwirklich vor, bald alles in Deutschland in ein Leben in Brasilien einzutauschen und jetzt, Montag in zwei Wochen, fliege ich nach Hause und lasse so unglaublich viel hier. Klar, es ist wichtig, dass man "eine heile Welt" zurücklässt, in die man zurück kommt und das man im Gastland auch "eine Heimat" zurücklassen wird, es wäre ja traurig, wenn ich nur froh wäre von hier wegzukommen aber ich glaube es wird einfach total schwer. "Einfach schwer" solche Wortspiele gibts auch nur im Deutschen :D Muito triste oder muito dificil sagt man hier, das ist doch viel logischer.  Von der Schule hab ich gestern übrigens mein Zeugnis bekommen, eigentlich eher eine Bestätigung über meinen Aufentahalt hier und es steht drinne das ich "mich aktiv am Unterricht beteiligt habe, gute Noten habe, mich gut in die Klasengemeinschaft eingefügt habe und gut mit Lehren,Mitschülern und Personal umgegangen bin." Und dass ich fließend Portugiesisch spreche ;) Yeahh. Übermorgen in einer Woche kommt Merle, wenn der Vulkan in Chile aufhört Asche zu spucken und die Flugzeuge wieder fliegen, aber das wollen wir ja mal hoffen.

Bis Bald, Beijoos

 

08/06/2011  Chacra

 

Und ohne es zu merken wird es Juni und in weniger als 4 Wochen gehts schon nach Deutschland. Die Zeit vergeht malwieder viel zu schnell...

Aber eigentlich wollt´ich mal über mein Wocheende schreiben. Am Samstag hab ich erstmal schön ausgeschlafen und wir sind Mittagessen gegangen. Dann sind meine Gasteltern und ich zu einer Schule hier in der Stadt gefahren wo "Festa Junina" war. Übersetzt heißt das Juni-Fest, und es gillt wohl dem Johannitag, aber es gibt den ganzen Juni über solche Feste, mit traditionellen Tänzen, Glühwein, Pinhao (so ählich wie Esskastanien), Milchreis, Milchmais, gegrillte Fleischspießchen, Liebesäpfeln, Popkorn und gebrannten Erdnüssen. Kurz: Weihnachtsmarkfeeling. Das Wetter passt auch dazu; Kälte, Wind, gestern Regen und bäähhh. Die Weihnachtssterne blühen auch (allerdings vor und nicht in den Häusern) und es ist wirklich Winter. Ju hat mir erstmal ne heizbare Bettdecke gegeben. Oki aber ich will ja nicht nur meckern, wenn es kalt ist ist der Himmel immer wunderschön, knallblau und ohne Wolken, und das Licht ist auch voll schön. Und Festa Junina ist auch gut. Abends waren wir in der Messe, die hat aber leider gut 1,5 Stunden gedauert weil Charisma (ich glaub das ist Firmung) war un wir wusste nichts davon. Danach gab es noch Hotdog, fernsehen und schlafen. Am Sonntag sind wir zu ner großen CHurrasco essen gegangen, dann hab ich mit Anas geskyped und nachmittags sind wir zu Chacra (ich hab keine Ahnung, wie das geschrieben wird) von Ju und Kiko gefahren. Also auf Deutsch gesagt zur Farm. Ich weiß auch nicht, warum es dafür hier so viele Namen gibt. Dort haben Ju und ich Orangen und Mandarinen, frisch von den Bäumen, während Kiko die Pferde gesattelt hat und dann sind wir ausgeritten. Wooooohooo. Es war sooooo toll! Glücklciherweise hatte ich ein altes,ruhiges,liebes Pferd und bin nicht runtergefallen sondern konnte die tolle brasilianische Landschaft genießen, wir sind mitten durch die Pampa geritten ;). Es war echt total klasse und de Zeit ging viel zu schnell vorbei... Später sind wir noch etwas zu Fuß rumgelaaufen und haben dabei Zuckerrohr ausgelutscht, voll lecker ;). Und dann ging es auch schon nach Hause, schlafen und essen :D Mag jetzt alles vielleicht nicht sooo toll und besonders erscheinen, aber ich fand es ein super geniales Wochenende. Die Schule ist im Moment eher langweilig, aber ich liebe Geschichte!! :) Haben gerade mit dem ersten Weltkrieg angefangen, davor Imperalismus und das alles ist eifnach nur interessant. Joa.

ich muss jetzt mal zum Gitarrenunterricht, also bis später! :)

 

Fortsetzung

Worüber ich noch schreiben wollte: Also. Irgendwie kann ich mir im Moment echt noch nicht vorstellen, schon in weniger als vier Wochen zurück nach Deutschland zu kommen. Ich freue mich schon riesig, aber genauso möchte ich hierbleiben, einfach mein Leben hier weiterleben. Ich verstehe mich so gut mit meiner Gastfamilie, mag mein Zimmer, das Haus und die Stadt. Die Schule ist langweilig,aber eigentlich war sie das in Deutschland ja auch oft, wenn auch auf eine ganz andere Art. Und generell ist Brasilien einfach so ein schönes Land und die Menschen hier so herzlich,lieb und gastfreundlich.

Um so mehr regt es mich total auf, dass hier so vieles von der Regierung/Politik/Bildung einfach nicht klappt. Jeder schmeißt seinen Müll einfach auf die Straße, der gesamte Schulunterricht ist nur darauf ausgelegt, das Vestibula zu bestehen, und ob man dabei auch was fürs Leben lernt ist (fast) allen egal. Die Politik nimmt Steuern, um damit im Fernsehn Werbung für die brasilianische Regierung zu machen, und in diesen Werbespots werden Sachen versprochen, die niemand hält.  Und dagegen tut niemand was, weil die Parteien nicht gegeneinander arbeiten, sondern nur versuchen, zusammen zu erreichen, dass all die Korruption nicht auffällt. Würde eine Partei Skandale einer anderen aufdecken, sodass Parteimitglieder zukücktreten oder ins Gefängnis müssten, gäbe es ganz schnell niemanden mehr im Ministerium. Jeder regt sich darüber auf, aber keiner tut was, weil jeder meint, alleine  eh nichts erreichen zu können.

Neuste Nachricht: Der Kulturminister hat eine super teure Wohnung gemietet. Schön wärs. Er hat  eine Imobilienargentur, die nicht existiert , dazu gebracht, ungefähr 4Millionen Reais im Preis runterzugehen ( auf 2 Millionen oder so) mietet jetzt diese Wohnung für 10 000 Reais pro Monat.

Die Immobilienargentur die vermietet gibt es nicht, sie wurde vom Minister "gegrüdet" allerdings hat er dabei den Namen von einem armen Mann angegeben. Dieser Mann existiert zwar wirklich, wohnt aber in einer Favela, verdient 700RS im Monat und hat sein Studium aus Kostengrüden abgebrochen, sprich, er hätte niemals das Geld, so eine Wohnung zu vermieten. Das interessiert "die da oben" aber nicht, die Präsidentin hat vor den Kameras gesagt, sie könne nichts machen, weil es keine Beweise gäbe (neee eh nicht, jeder würde sicherlich sein Studium abbrechen, um nem Minister eine Wohnung zu vermieten, den Preis dafür um so viel zu senken und trotz mieten von 10 000RS bei der Mutter in einer Favela wohnen).  Und alle Leute hier regen sich darüber auf, aber es passiert nichts.

In der gleichen Nachrichten-Sendung, wenige Minuten später folgendes: In Chile bricht gerade ein Vulkan aus, und legt (wie der in Island) sämtlichen Flugverkehr lahm. Der Süden Brasiliens ist auch betroffen, und in den Nachrichten werden Touristen interviewt, die jetzt in Argentinien festsitzen. Tourist: "Da kann man halt nichts machen" -"Und was tun sie jetzt?" -" Zurück in mein Hotel gehen, den Urlaub genießen und noch ein bischen Tango tanzen"

Ja, so sind sie, die Brasilianer...